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Jeder zweite Lenker wird als unfair" empfunden

Heute Redaktion
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Fairplay sollte nicht nur im Sport - wie bei der kommenden Fußball-Europameisterschaft in Frankreich - gelten, sondern auch auf Österreichs Straßen gelebte Praxis sein. Ausreichend Abstand halten, andere einordnen lassen, rechts fahren, rechtzeitig blinken: alles das wird als faires Fahrverhalten empfunden.

Rücksichtnahme steht als Gebot sogar in der Straßenverkehrsordnung. Seit 2011 ist der Vertrauensgrundsatz um den Satz „die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme" ergänzt.

Laut der neuesten ASFINAG-Umfrage schreiben sich neun von zehn Autofahrern dieses Verhalten auch selbst zu. Nur jeder Zehnte gesteht offen ein, sich nicht oder nicht immer fair zu verhalten und sich einen „Vorteil" im Straßenverkehr verschaffen zu wollen.

Das „faire" Eigenverhalten passt allerdings nicht zum Fremdbild, das die Österreicher von „den anderen" Autofahrern haben. Zwar glauben eben 90 Prozent - laut Eigeneinschätzung – rücksichtsvoll zu fahren. Fragt man danach, ob der Fahrstil der anderen Lenker auch so fair wie der eigene ist, dreht sich das Bild um: Jeder zweite Verkehrsteilnehmer gilt demnach nämlich als unfair. Das Verhalten anderer wird also als eher nervend oder gefährdend eingestuft.

Die Ärgernisse sind bekanntlich auch gefährlich. Allein bei den Unfällen, bei denen ein zu geringer Abstand die Mit-Ursache war, kamen 2014 zwölf Menschen ums Leben, mehr als 400 wurden verletzt.