Wirtschaft

JEFTA für "Tiroler Speck und Kobe-Rindfleisch"

Heute Redaktion
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(v.l.) Jean-Claude Juncker, Shinzo Abe und Donald Tusk beim EU-Japan-Gipfel im Juli 2018, wo das JEFTA-Abkommen unterzeichnet wurde.
(v.l.) Jean-Claude Juncker, Shinzo Abe und Donald Tusk beim EU-Japan-Gipfel im Juli 2018, wo das JEFTA-Abkommen unterzeichnet wurde.
Bild: picturedesk.com

Heute, Freitag, tritt das EU-Freihandelsabkommen mit Japan, JEFTA, in Kraft. EU-Kommissionschef Juncker preist, dass besondere Produkte zollfrei gehandelt werden können.

Nachdem die geplanten Freihandelsabkommen Mit den USA (TTIP) und Kanada (CETA) gescheitert sind, ist das EU-Freihandelsabkommen mit Japan – JEFTA bzw. offiziell EPA – das größte bilaterale Abkommen der Welt. Seit heute, Freitag, ist es offiziell in Kraft.

Das EU-Parlament hatte den Abschluss des Economic Partnership Agreement (EPA) Mitte Dezember endgültig besiegelt. Durch EPA, wie das Abkommen offiziell heißt, entsteht eine gewaltige Freihandelszone zwischen der EU und Japan, die zusammen rund ein Drittel der weltweiten Wirtschaftsleistung ausmachen.

"EU-Standards als weltweite Goldstandards"

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker preist insbesondere, dass dadurch Qualitätsstandards – etwa bei "Tiroler Speck und Kobe-Rindfleisch" – zu weltweiten Standards würden und sich europäische Unternehmen sich jährlich rund eine Milliarde Euro an Zöllen und Gebühren sparen.

Brüssel erwartet zudem einen deutlichen Anstieg der Exporte, vor allem bei Lebensmitteln und agrarischen Produkten. Für Japan bedeutet es vor allem den zollfreien Export von Pkw in die EU.

Im Gegensatz dazu warnen Globalisierungskritiker, Grüne und linke Politiker allerdings immer wieder vor einer Absenkung von Umwelt- und Verbraucherschutzstandards durch die neue Freihandelszone.

Spitze gegen US-Handelskriege

Juncker betont allerdings einen weiteren Aspekt des Freihandelsabkommens: "Es zeigt, dass es beim Handel um mehr geht als Quoten und Zölle, um Millionen und Milliarden – es geht um Werte, Prinzipien und Fairness", so der EU-Kommissionspräsident. Die Aussage ist eine klare Spitze gegen US-Präsident Donald Trump, der unter seinem Kredo "Amerika zuerst" einen Handelskrieg gegen China und die EU führt.

(hos)