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Jetzt sind die Dämme vor Bangkok gebrochen

Heute Redaktion
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Die Hochwasserkrise in Bangkok spitzt sich weiter zu: Am bereits geschlossenen Inlandsflughafen Don Muang sind zwei weitere Flutdämme gebrochen, in einem Bezirk stiegen die Pegel in zwei Kanälen um 20 Zentimeter. Die Regierung rät zur Flucht. Österreichs Touristen werden gewarnt.

: Am bereits geschlossenen Inlandsflughafen Don Muang sind zwei weitere Flutdämme gebrochen, in einem Bezirk stiegen die Pegel in zwei Kanälen um 20 Zentimeter. Die Regierung rät zur Flucht. Österreichs Touristen werden gewarnt.

Die Fluten vor Bangkok sind nicht mehr zu halten. Regierungschefin Yingluck Shinawatra bezeichnet die Lage als "kritisch". Mehr Wasser müsse nun durch die Stadtkanäle geleitet werden, um den Druck auf Wälle im Norden der Stadt zu verringern.

Regierungschefin in Tränen aufgelöst

Das Wasser im Fluss Chao Phraya erreicht in Bälde eine Höhe von 2,65 Metern - die Flutschutz-Dämme sind aber nur 2,50 Meter hoch. Somit würden die 13 flussnahen Bezirke mit Zehntausenden Einwohnern überschwemmt werden. "Das ist eine Krise", erklärte Regierungschefin Yingluck mit Tränen in den Augen. "Versuchen wir, diese Wassermassen aufzuhalten, so wird das ein Kampf gegen die Natur, den wir nur verlieren können." Die einzige Chance: das Hochwasser durch Bangkok fließen zu lassen und zu hoffen, dass die Vorsichtsmaßnahmen reichen.

Massen-Flucht aus Bangkok

Schon Zehntausende haben die Flucht ergriffen , die Züge aus Bangkok sind voll belegt. Vor allem am Busbahnhof kam es zu erheblichen Gedränge. Einheimische und Touristen suchten verzweifelt nach einer Möglichkeit, die Stadt zu verlassen. Eine Beeinträchtigung des Tourismus in der Innenstadt kann in den folgenden Tagen jedoch nicht ausgeschlossen werden, vor allem falls es zur Schließung weiterer Straßen, öffentlicher Gebäude sowie teilweisen Unterbrechung der Stromzufuhr kommt.



So erleben Österreicher die Flut in Bangkok


Auch Austro-Touristen betroffen

Betroffen sind auch zahlreiche Touristen. Das heimische Außenministerium rät mittlerweile vor "nicht notwendigen Reisen in die u.a. überfluteten Provinzen, inklusive Bangkok" ab. Auf der Homepage des Ministeriums sind die von den Überflutungen betroffenen Provinzen aufgelistet, landesweit sind es derzeit insgesamt 26. Einzelreisenden wird empfohlen, ihre Kontaktdaten der Österreichischen Botschaft in Bangkok bekanntzugeben.



Thailand erlebt seit mehr als zwei Monaten die heftigsten Regenfälle und Überschwemmungen seit Jahrzehnten. Etwa ein Drittel des Landes war durch die von überdurchschnittlichem Monsunregen verursachten Überschwemmungen betroffen. Etwa eine Million Menschen im Norden und im Zentrum des Landes verloren ihre Häuser. Ursprünglich hatte die Regierung die Hauptstadt unbedingt vor den Fluten schützen wollen.