Politik

Jugend-Vertretung will 1.000 neue Schul-Psychologen

Die Bundesjugendvertretung macht auf die ernste Lage der psychischen Gesundheit von jungen Menschen aufmerksam und fordert Handeln der Politik.

Heute Redaktion
Julian Christian, Vorsitzender der Bundesjugendvertretung
Julian Christian, Vorsitzender der Bundesjugendvertretung
"Heute"

Anlässlich des Weltgesundheitstages am 7. April macht die Bundesjugendvertretung (BJV) auf die immer stärker ansteigenden psychischen Belastungen bei Kindern und Jugendlichen aufmerksam. Bereits 2018, deutlich vor der Corona-Pandemie, litt laut damaliger HBSC-Studie jede vierte junge Person unter psychischen Beschwerden.

In den letzten Jahren wurde die Situation immer schlimmer, so BJV-Vorsitzender Julian Christian. "Die Ergebnisse der kürzlich präsentierten HBSC-Studie zeigen, dass die Belastungen bei Jugendlichen während der Pandemie zugenommen haben. Die Versorgungslücken im Bereich der psychischen Gesundheit sind aber gleich geblieben. Das bestehende Angebot garantiert nicht jedem jungen Menschen die Unterstützung, die gebraucht wird."

Bundesjugenvertretung fordert mehr Therapieplätze

Es müssen dringend ausreichende kassenfinanzierte Kapazitäten für Psychotherapie sowie Kinder- und Jugendpsychiatrie geschaffen werden, um die Versorgungslücken zu schließen. Zudem braucht es eine Ausweitung der psychosozialen Unterstützung an Schulen, so die Bundesjugendvertretung (BJV). Weiters fordern sie einen Ausbau des Betreuungsangebots – am besten dort, wo man Kinder und Jugendliche einfach erreichen kann.

Die BJV erklärt, dass 1.000 neue Stellen für Schulpsychologie sicherstellen würden, dass nicht nur Lehrpersonen, sondern auch ausgebildetes Personal für psychologische Hilfe zur Verfügung steht. BJV-Vorsitzende Toumi betont, dass Projekte mit gedeckelten Plätzen keine langfristige Lösung sind, da nur ein umfassendes Therapieangebot Kindern und Jugendlichen ein gesundes Aufwachsen ermöglicht.

"Politik muss an langfristiger Lösung arbeiten"

Dass es dringenden Handlungsbedarf gibt, zeigen auch die ausgeschöpften Kontingente des Projekts "Gesund aus der Krise". Laut BJV-Vorsitzender Toumi ist dieses Angebot zwar eine wichtige Akuthilfe, deckt jedoch nicht den benötigten Bedarf ab. Er kritisiert, dass sechs Monate nach Ankündigung einer Aufstockung der Mittel noch immer keine weiteren Therapieplätze verfügbar sind. Er ruft die Politik dazu auf, schneller an einer langfristigen Lösung zu arbeiten. Dazu braucht es ausreichende Therapieplätze sowie leicht zugängliche Unterstützungs- und Beratungsangebote in allen Bundesländern, so die Bundesjugendvertretung.