Das Tier war in den vergangenen Tagen mehrmals in Bad Kreuzen (Bez. Perg) nahe eines landwirtschaftlichen Betriebs gesichtet worden. Am 1. Dezember startete das Land die Aktion scharf: Seitdem konnte Isegrim gejagt werden. "Hier geht es nicht nur um die Sicherheit der Bevölkerung, sondern auch um Existenzen unserer Bauernhöfe", so die zuständige Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP).
Dienstag Früh schnappte die Falle zu: 45 Meter von einem Wohnhaus entfernt wurde der Wolf erschossen. Es handelte sich vermutlich um ein Jungtier mit einem Gewicht von 31 Kilo.
Die Landespolitik hatte wiederholt gegen die Wildtiere mobilisiert: "Der Wolf ist weder selten noch ein Kuscheltier. Vielmehr ist er ein Raubtier, das neben Nahrung – vorzugsweise Fleisch – auch ein entsprechend großes Revier als Lebensraum braucht", meinte Langer-Weninger vor wenigen Monaten. Sie kündigte eine Handhabe für den Umgang mit "Problemwölfen" an und verschärfte schließlich die entsprechende Verordnung.
Heftige Kritik kam von Verhaltensforscher Kurt Kotrschal: "Das Thema wird in Österreich ständig instrumentalisiert", sagte er zu "Heute". Was ihn vor allem stört: "Der Wolf wird immer als schuldig für den Niedergang der Almwirtschaft hingestellt." Herdenschutz wäre vernünftiger als Schießen, ist der Biologe überzeugt. Man dürfe nicht vergessen: "Der Wolf wird nicht wieder verschwinden. Und Schießen wird das Problem nicht lösen."
Doch Langer-Weninger beharrte weiter auf der Verordnung: Erst vor rund einem Monat war ebenfalls im Mühlviertel ein Tier erlegt worden. Gefunden wurde es jedoch nicht. Bereits im Spätsommer war eines im Salzkammergut erfolglos gesucht worden.