Österreich

Jürgen kämpft sich nach Unfall im Rolli zurück

Heute Redaktion
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Jürgen Scheiner aus Gnadendorf (Mistelbach) lässt sich vom Schicksal nicht entmutigen. Nach einem Arbeitsunfall im Jahr 2008 kämpfte er sich beeindruckend zurück, bekam dafür jetzt einen Preis.

Am 30. Mai 2008 änderte sich das Leben von Jürgen Scheiner aus Gnadendorf im Bezirk Mistelbach im Bruchteil einer Sekunde für immer: Der gelernte Tischler war gerade mit dem Bau einer neuen Kellerdecke beschäftigt, brach plötzlich durch die morschen Bretter und schlug mit dem Rücken am Beton auf.

Der damals 26-Jährige lag am Boden, war bei Bewusstsein und merkte: Er konnte weder Arme noch Beine bewegen. Im Spital stellte sich heraus, dass drei Brustwirbel gebrochen sind, eine Notoperation ist unumgänglich.

Ehrenamt im Mittelpunkt

Im Aufwachraum zog es ihm dann erneut – diesmal sprichwörtlich – den Boden unter den Füßen weg. Querschnittslähmung, sein künftiger ständiger Begleiter wird der Rollstuhl sein. "Das klingt brutal, aber so wusste ich gleich, was Sache ist und habe mir keine falschen Hoffnungen gemacht. Ich dachte nur: Okay, dann muss es jetzt halt irgendwie anders weitergehen!", erinnert sich der nun 37-Jährige.

Nach der Reha am Weißen Hof der AUVA in Klosterneuburg (Tulln) konnte er Arme und Hände wieder voll einsetzen. Ein geregelter Arbeitsablauf wie zuvor war aber dennoch nicht möglich. Auch seine Funktionen bei der Freiwilligen Feuerwehr wollte Jürgen hinschmeißen. Doch die Rechnung hatte er ohne seine Kameraden gemacht, die das partout nicht zulassen wollten. Mittlerweile ist Jürgen Unterabschnittskommandant, schult die Florianis und hilft an Wochenenden und Feiertagen als Notruf-Disponent in der Alarmzentrale aus.

Auch Obmann eines Rapid-Fanclubs ist der 37-Jährige, grün-weiße Heimspiele verpasst er nur selten. Immer an seiner Seite: Schäferhund "Pauli".

Award in Sankt Pölten

Im Landhaus in Sankt Pölten bekam er nun den AUVA-Back to Life-Award verliehen. "Menschen wie Jürgen Scheiner sind für uns alle ein großes Vorbild", so Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister in ihrer Laudatio.

AUVA-Generaldirektor Alexander Bernart, der den Preis ins Leben rief, betonte indes die Wichtigkeit, nach einem schweren Schicksalsschlag wieder in den Alltag zurückzufinden. "Als soziale Unfallversicherung unterstützen wir Betroffene dabei so gut wie möglich", so der AUVA-Chef.