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Jurist: Zwölf Punkte Abzug für den LASK?

Nach den verbotenen Mannschaftstrainings des LASK droht dem österreichischen Tabellenführer eine empfindliche Strafe. Davon ist CAS-Jurist Thomas Wallentin überzeugt.

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LASK-Coach Valerien Ismael und das Trainings-Skandalvideo
LASK-Coach Valerien Ismael und das Trainings-Skandalvideo
gepa, Screesnhot

Die Oberösterreicher hatten zugegeben, vier Mal mit dem kompletten Kader trainiert zu haben. Dies war jedoch nicht erlaubt. Einheiten waren nur in Kleingruppen möglich. Mit einer versteckten Kamera aufgenommene Bilder hatten den Regelbruch der Stahlstädter öffentlich gemacht.

Die Bundesliga hat mittlerweile ein Verfahren gegen den Bundesliga-Tabellenführer eingeleitet. Es wird eine empfindliche Strafe geben, sagte Wallentin dem Kurier. "Es könnte einen Abzug von sechs bis zwölf Punkten und eine erhebliche Geldstrafe geben." Die Linzer liegen in der Tabelle drei Punkte vor Serienmeister Salzburg. Der Trainings-Skandal könnte dem LASK also den Titel kosten.

Auch Strafe für die Spieler?

Neben Klub, Trainer und Funktionären sei auch jeder einzelne Spieler zu sanktionieren, so Wallentin, der beim Sportgerichtshof CAS als Mediator tätig ist. Dies könnte für die Spieler allerdings auch nur eine Verwarnung bedeuten.

Strafe wegen "Wettbewerbsvorteil"?

Doch warum wird es den LASK so hart treffen? "Weil sich alle Vereine vor Aufnahme des Mannschaftstrainings auf ein Covid-19-Präventionskonzept geeinigt haben, das damals nur Kleingruppentrainings zuließ. Hinzu kommt, dass sich der LASK einen unerlaubten sportlichen Wettbewerbsvorteil gegenüer den anderen Klubs verschaffen wollte. Außerdem ist dieses Verhalten wegen der Vorbildwirkung, die den Klubs zukommt, in der Öffentlichkeit verheerend", führte der Jurist aus.

Das Problem allerdings: "Es besteht ein realtiv großer Ermessensspielraum. Die Schwierigkeit ist, dass es keine vergleichbare Situation in der Vergangenheit gegeben hat."