Niederösterreich
"Juwel" in Zwettl für einige Anrainer ein "Schandfleck"
In der Zwettler Innenstadt soll ein Lokal namens "Juwel" errichtet werden. Nicht alle sind mit den Planungen einverstanden.
Eine kleine Protestbewegung bildete sich jetzt gegen ein Bauprojekt mitten in der Zwettler City. Am Hauptplatz soll ein Stadtkaffeehaus namens "Juwel" aus dem Boden gestampft werden.
Doch einige Anrainer stören sich an dem Projekt, sehen einen "Schandfleck" bzw. ein überdimensionierte Projekt und übten bereits Kritik und verfassten kurz vor der Wahl noch einen Brief, adressiert an Landehauptfrau Johanna Mikl-Leitner (VP).
"Große Sorge um die Zukunft der Innenstadt"
"Wir wenden uns in großer Sorge um die Zukunft der Innenstadt unserer schönen Heimatstadt Zwettl an Sie", heißt es in dem Schreiben.
Und weiter: "Die Bauarbeiten werden laut Ankündigung via Medien bereits am kommenden Montag, am Tag nach der Wahl, beginnen. Gestern (Anm. Donnerstag) wurde ein Bauzaun errichtet, ein Baucontainer wurde im Areal das Hundertwasserbrunnens aufgestellt und soeben wird ein Bagger zur Baustelle gebracht."
"Visualisierung nie öffentlich kommuniziert"
Das Ensemble Rathaus-Hundertwasserbrunnen-Stadtpfarrkirche könne als das „Wahrzeichen“ von Zwettl bezeichnet werden und finde sich vorzugsweise auch auf vielen touristischen Abbildungen: "Die Stadt Zwettl will auf Betreiben einer Unternehmerin einen in Relation zum Platz überdimensioniert großen (Grundfläche, Höhe) und plumpen Holz-Glas-Pavillon errichten, der schmerzhaft in das Ortsbild eingreifen würde. Eine Umgestaltung eines ,ikonischen' Platzes im Herzen einer Stadt erfordert unserer Ansicht nach aber ein angemessenes und zeitgemäß sensibles, transparentes und bürgernahes Vorgehen durch die Entscheidungsträger. Leider war dies in Zwettl nicht der Fall. Im Gegenteil: Die Pläne wurden kaum öffentlich präsentiert und diskutiert. Es gab offenbar lediglich eine Präsentation im Rahmen einer Veranstaltung für geladene Geschäftsleute und die kurzzeitige Auflage der Einreichpläne auf der BH (zwei Wochen im Juni 2022). Darüber wurden nur die unmittelbaren Anrainer informiert, nicht aber andere Innenstadteinwohner. Eine Visualisierung des Projekts wurde nie öffentlich kommuniziert", wird in dem Schreiben kritisiert.
70 Unterschriften gesammelt
70 Unterschriften seien bereits für "die Erhaltung des Hauptplatzes" gesammelt worden. Diese Liste würde dem Bürgermeister vorliegen.
Man würde sich keineswegs gegen ein neues Stadtcafe in Zwettl verwehren, "aber wir treten dafür ein, dass der einmalige, historische Hauptplatz erhalten wird." Unterzeichnet wurde das Schreiben (liegt "Heute" vor) von "Bürgerinnen und Bürger der Stadt Zwettl".
"Heute" versuchte auch am Freitagnachmittag eine Stellungnahme seitens der Stadtgemeinde (per Mail) bzw. von Bürgermeister Franz Mold (per Telefon) einzuholen - leider ohne Erfolg.