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Käfig-Fighter: "Im Kampf gibt's keinen Schmerz!"

MMA-Fighter sind die modernen Gladiatoren. Vor seinem Kampf bei ACB 60 in Wien haben wir mit Österreichs Hoffnung Arbi Argujev geschwitzt.

Heute Redaktion
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Am Samstag steigt im Hallmann Dome in Wien die große ACB Fight-Night Nummer 60. Das Main-Event wird der Österreicher Arbi Argujev gegen Andy Devent aus Großbritannien bestreiten. Wir haben den Mixed-Martial-Arts-Kämpfer bei MMA Wien im vierten Bezirk getroffen.

Heute: Wie bist du MMA-Fighter geworden?

Arbi Agujev: "In meiner Jugend habe ich mit Judo begonnen. 2008 habe ich dann bei einem brasilianischen Trainer angefangen und er hat mir Jiu Jitsu beigebracht. Damals hatte ich überhaupt keine Ahnung, ich hatte nur meinen Judo-Background. Nach einem Jahr Jiu Jitsu-Training habe ich meine ersten Schritte als Profi und auch meinen ersten Kampf gemacht. Ich würde meine Spezialität noch immer als Judoka beschreiben, weil mir der Bodenkampf ein wenig leichter fällt. Aber auch im Stand kann ich mittlerweile gut kämpfen, weil ich einen guten Trainer habe. Boxen und Kicks habe ich nach und nach verbessert und viel dazugelernt."

Wie erlebst du einen großen Kampf?

"Es ist im Kampf oft schwer, das zu zeigen, was ich eigentlich alles kann. Es kommt immer auf viele Faktoren an. Man muss immer schauen, was der Gegner macht. Dann wird man auch leicht nervös, wenn das Publikum laut ist. Es geht nicht so leicht, wie im Training. Bei Übungseinheiten hat man mehr Phantasie im Kopf, aber im Ring kann man das nicht alles zeigen. Wenn man einen kleinen Fehler macht, kann es schon vorbei sein. Ich denke aber auch immer ans Publikum, ich will den Leuten auch eine gute Show liefern. Klar will ich gewinnen, aber ich will den Fans auch gute Action bieten."

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Wenn du im Kampf Schläge einstecken musst, wie schaffst du es, die Schmerzen zu unterdrücken?

"Im Kampf spürt man gar nichts. Erst nach dem Kampf, wenn man zu Hause erstmals richtig Ruhe hat, dann geht es los. Dann beginnen sich auch Meniskus und Kreuzband zu melden. Wenn man voll mit Adrenalin ist, dann bekommt man das überhaupt nicht mit."

Im Moment kämpfst du für die ACB. Erzähl uns ein wenig darüber!

"Die Absolute Championship Berkut ist die drittgrößte MMA-Liga in der Welt hinter UFC und Bellator. Ich bin echt froh, dass ich für die ACB kämpfen darf, ich glaube mit der Promotion geht es steil nach oben und wir werden bald Bellator überholen. In die UFC zu kommen ist nicht unbedingt mein Ziel, ich bin sehr glücklich hier. Vor meinem ACB-Vertrag hatte es auch Gespräche gegeben, aber wir wollten nicht mehr zuwarten. Ich bin zufrieden und ich kann für meine Familie sorgen."

Wie läuft eine optimale Kampfvorbereitung für dich?

"Ich bin auf einer strengen Diät und muss sehr aufpassen. Nach 16 Uhr darf ich zum Beispiel nichts mehr essen. Brot, Kohlenhydrate, Säfte oder Reis und frische Kartoffeln sind verboten. Ich esse nur Eier mit Avocado in der Früh, zu Mittag gibt's Lachs mit Salat oder Hühnerbrust. Zwei Mal die Woche darf es auch Rindfleisch sein. Für den Kampf bei ACB 60 habe ich mich zwei Monate in Thailand vorbereitet. Dort passt das Umfeld mit vielen Sparring-Partnern."

Das Show-Element wird ja auch im MMA-Sport immer wichtiger, wie es Conor McGregor macht…

"Nein, nein, nein! Wenn du ein guter Kämpfer bist, dann braucht man keine große Klappe. Ich werde niemals respektlos zu meinem Gegner sein, egal ob ich gewinne oder verliere. Klar kann man vor einem Kampf das Publikum ein bisschen aufheizen, aber es darf nie persönlich werden. Nach einem Kampf soll man sich umarmen und dem Gegner alles Gute wünschen. Nach dem Kampf gehen wir oft gemeinsam gut Essen. Zum Beispiel bei meinem letzten Kampf in Wien hatte ich davor nicht wirklich Kontakt mit meinem Gegner, nach dem Fight waren wir befreundet. Es geht wirklich nur um Respekt, egal wer gewinnt. Außerhalb vom Ring bin ich ein ganz normaler Mensch, im Ring muss man halt leider ein bisschen brutal und aggressiv sein."

Wie wichtig ist dir dein Engagement für das Street2Future-Programm, wo du viel mit Kindern zu tun hast?

"Das ist ganz wichtig für mich. Wir haben sehr talentierte Kinder, die gute Kämpfer werden können. Wir wollen die Kids dazu bewegen, nicht auf der Straße ihre Gewalt auszuleben, sondern mit ihnen trainieren. Sie sollen in kontrollierten Situationen ihre Aggressionen loswerden. Ich will Kindern und Jugendlichen aus allen Nationen zeigen, was ich kann und ihnen das weitergeben und beibringen. "

HIER gibt's noch die letzten Karten für die Show! (Phillip Platzer)