Österreich

Kein Futter: Schneckenpost lässt Kängurus hungern

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Sorgenfalten auf der Stirn von Wolfgang Zamazal, Betreiber der Känguru-Farm am Harzberg in Bad Vöslau (Baden). Er muss das Futter für seine zwölf Lieblinge mittlerweile rationieren.

Bernd, Micky & Co. knurrt derzeit gewaltig der Magen. Die zwölf Kängurus vom Harzberg in Bad Vöslau (Bezirk Baden) können nämlich bei weitem nicht mehr so schlemmen, wie vorher. Aber nicht etwa, weil sie abnehmen müssten, sondern weil das Futter auf der Kängurufarm von Wolfgang Zamazal knapp wird.

Grund: Die Post liefert das Spezialfutter für die exotischen Tiere einfach nicht aus. 225 Kilogramm davon wurden bereits vor vier Wochen von Zamazal, der auch das Schutzhaus am Harzberg betreibt, bestellt. Bei den vorigen Bestellungen, ausgeliefert von einem anderen Zusteller, habe es nie Probleme gegeben.

"Sauerei"

"Es ist eine Sauerei, nur weil wir nicht im Stadtzentrum liegen, keine Postzustellung zu erhalten. Wie werden dann abgelegene

Bauernhöfe bedient oder einzelne Adressen im Waldviertel? Müssen sich die ihre Pakete auch selbst irgendwo abholen?", ärgert sich Zamazal gegenüber "Heute".

Bereits mehrmals wandte er sich an die Post – persönlich, telefonisch und per Mail an den Kundenservice (Anm. das Schreiben liegt "Heute" vor). Antwort kam aber keine. "Nach einigen Tagen würde ich mir zumindest eine Rückmeldung mit einem Stinkefinger erwarten, aber drei Wochen gar keine Antwort?", so der Tierbesitzer, der seit Kurzem auch ein kleines Parmamännchen, eine vom Aussterben bedrohte Känguruart, beherbergt.

Post prüft Fall

Von "Heute" mit dem Fall konfrontiert, versucht Post-Sprecher David Weichselbaum zu beruhigen. "Es gibt dort eine Abgabestelle, wir sind ein Universal-Dienstleister und haben deshalb auch zuzustellen. Wir sehen uns gerade genau an, weshalb bisher nicht zugestellt wurde und werden auch künftig zustellen", verspricht er.

Dass Zamazal bis jetzt keine Auskunft seitens der Post erhielt, ist dem Unternehmen unangenehm. "Es liegt nicht in unserem Interesse, dass der Kunde nicht informiert wird", so Weichselbaum.

Auch, dass es sich bei der Zufahrt auf den Harzberg um eine – gut befahrbare – Forststraße handelt, schließt Weichselbaum als Grund für die Verweigerung der Zustellung aus. "Auch wenn die Zufahrt zB. wegen Schnee etc. schwer befahrbar werden würde, müssen wir eine Lösung finden."