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Kapitän klagt Costa-Firma auf Wiedereinstellung

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Francesco Schettino (52), Kapitän des am 13. Jänner havarierten Kreuzfahrtschiffes Costa Concordia, geht nun selbst vor Gericht: Er klagt die Betreibergesellschaft des Luxusliners, die ihn im Juli nach einem Disziplinarverfahren entlassen hatte, auf Wiedereinstellung, wie die römischen Tageszeitung "La Repubblica" berichtet.

Francesco Schettino (52), Kapitän des am 13. Jänner havarierten Kreuzfahrtschiffes Costa Concordia, geht nun selbst vor Gericht: Er klagt die Betreibergesellschaft des Luxusliners, die ihn im Juli nach einem Disziplinarverfahren entlassen hatte, auf Wiedereinstellung, wie die römischen Tageszeitung "La Repubblica" berichtet.

Der Kapitän, der im Juli aus dem Hausarrest entlassen worden war, behauptet, er habe beim Unglück all seine Pflichten erfüllt. Er verlangt daher von Costa Crociere die Wiedereinstellung und die Zahlung der Gehälter, die er seither nicht erhalten habe. Die Kreuzfahrtgesellschaft ist dagegen der Ansicht, dass Schettino nicht nur das Unglück durch ein riskantes Manöver verschuldet, sondern auch anschließend die Evakuierung verzögert und das Schiff verlassen habe, obwohl noch hunderte Menschen an Bord waren.

Gerichtstermin

Schettino wird an einem am kommenden Montag geplanten Beweissicherungstermin in der toskanischen Stadt Grosseto teilnehmen. Er wolle auf Fragen der Untersuchungsrichterin Valeria Montesarchio antworten, berichteten italienische Medien.

15 Jahre Haft pro Todesopfer drohen

An den ersten beiden Terminen hatte Schettino nicht teilgenommen. Dabei ging es um die Aufnahme von Beweisen im Vorfeld der Hauptverhandlung. Wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung drohen dem Kapitän 15 Jahre Haft pro Todesopfer. An der Anhörung am Montag nehmen Untersuchungsrichter, Staatsanwälte sowie die Verteidiger der Angeklagten teil. Zehn Personen sind in Zusammenhang mit dem Unglück angeklagt. Schettino ist der Hauptangeklagte.

32 Menschen starben beim Concordia-Unglück. An Bord befanden sich auch 77 Österreicher. Gegen mehrere Offiziere und Vertreter der Reederei, darunter einen Oberösterreicher, wird ermittelt. Das 290-Meter-Schiff soll bis 2013 abgeschleppt werden.