Klimaschutz

Katastrophe droht – 125 Militärjets sollen Pole kühlen

Ein Forscher schlägt einen äußerst umstrittenen Plan vor, wie die sich schnell erwärmenden Pole um zwei Grad abgekühlt werden sollen.

Ein Forscher hat einen Plan entwickelt, mit dem die Pole abgekühlt werden könnten.
Ein Forscher hat einen Plan entwickelt, mit dem die Pole abgekühlt werden könnten.
REUTERS

Wissenschaftler haben einen umstrittenen Plan entworfen, um den Nord- und Südpol wieder einzufrieren und den globalen Thermostat herunterzudrehen. Dafür sollen hochfliegende Jets mikroskopisch kleine Aerosolpartikel in die Atmosphäre sprühen. Diese sollen das Sonnenlicht reflektieren und dadurch die Eiskappen um zwei Grad abkühlen.

Die neue Studie wurde von Wake Smith, der an der Yale University forscht und unterrichtet, geleitet. Der Plan sieht vor, dass 125 militärische Luftbetankungsflugzeuge eine Wolke Schwefeldioxidpartikel in 13 Kilometern Höhe freisetzen. Tun sie dies auf den Breitengraden der Shetland- bzw. Falkland-Inseln, würde die jeweilige Wolke von Höhenwinden langsam in Richtung der Pole getragen und die Erdoberfläche beschatten.

Kritik zu den vielen Flügen in großer Höhe

Die Idee wird innerhalb der Wissenschaftscommunity stark kritisiert. So würden die 175.000 erforderlichen Flüge Millionen von Tonnen Kohlendioxid freisetzen, wie "Sky News" schreibt. Die Anzahl Flüge entspreche zwei Tagen des Weltverkehrs im Jahr 2021. Und dass die Treibhausgase in die obere Atmosphäre freigesetzt würden, sei besonders schädlich.

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    Ursache könnte nicht behoben werden

    Auch andere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind solchen Maßnahmen gegenüber kritisch eingestellt, da sie "unbeabsichtigte und unvorhergesehene Folgen haben können". Besonders bereiten ihnen die Ernteerträge Sorgen, von denen sie befürchten, sie könnten einbrechen. Dagegen argumentiert Smith: "Wenn sich die Risiko-Nutzen-Ausgleichung irgendwo auszahlen würde, dann an den Polen". Weil dort nur ein Prozent der Weltbevölkerung lebt und die jährlichen Kosten des Programms weitaus geringer wären als die von anderen Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels. Es würde 'nur' etwas über umgerechnet elf Millionen Euro kosten, so Smith gegenüber "Sky News".

    Was auch Smith einräumen muss, ist, dass dieses Vorgehen die Ursachen für den Klimawandel nicht beheben, sondern lediglich ein Symptom bekämpfen könne. "Es ist Aspirin, kein Penicillin. Es ist kein Ersatz für die Dekarbonisierung."