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Katholische Kirche kämpft weiter mit sich selbst

Heute Redaktion
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Die Bischofssynode zum Thema Ehe und Familie hat am Samstag den mit Spannung erwarteten Abschlussbericht verabschiedet und Papst Franziskus übergeben. Bei umstrittenen Themen wie Homosexualität oder wiederverheirateten Geschiedenen gab es aber nur vage Kompromisse.

Die Bischofssynode zum Thema Ehe und Familie hat am Samstag den mit Spannung erwarteten Abschlussbericht verabschiedet und übergeben. Bei umstrittenen Themen wie Homosexualität oder wiederverheirateten Geschiedenen gab es aber nur vage Kompromisse.

Das Abschlussdokument der Bischofssynode über Ehe und Familie geht laut Kardinal Christoph Schönborn nicht direkt auf die Frage der Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen zur Kommunion ein.

Schönborn betonte, dass es eine falsche Erwartung sei, die Synode könne in dieser Frage eine generelle Lösung finden. Es gebe nicht nur Schwarz oder Weiß. Nötig sei stets die Prüfung des konkreten Einzelfalls.

Kirche muss sich mit Homosexualität beschäftigen

Schönborn dämpfte auch die Erwartungen, der Text könnte sich ausführlicher zum Umgang mit Homosexuellen äußern. Es gehe darin nur um den Umgang mit Homosexuellen innerhalb von Familien.

Im Verlaufe der Beratungen habe sich gezeigt, dass die kulturellen und politischen Umstände zu unterschiedlich seien, um in dieser Frage zu einem Konsens unter den Synodenmitgliedern zu gelangen. Dass das Thema nicht ausführlicher im Abschlussdokument vorkomme, heiße jedoch nicht, dass die katholische Kirche in Europa und Amerika sich nicht mit diesem Thema beschäftige.

"Ja" zur Familie

Schönborn betonte, die Botschaft der Synode liege für ihn weniger in konkreten Einzelaussagen, sondern darin, dass die katholische Kirche in der heutigen Zeit ein großes "Ja" zur Familie sage. Die Botschaft der Synode sei, dass die Familie kein "überholtes Modell" sei. Sie sei die "fundamentalste Wirklichkeit" der Gesellschaft, so der Wiener Kardinal.