Österreich

Weiter in Schubhaft: Darf Lehrling Hossein K. bleiben?

Heute Redaktion
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Abschiebungen am Flughafen Wien (Archivfoto)
Abschiebungen am Flughafen Wien (Archivfoto)
Bild: Reuters

Der Schladminger Lehrling Hossein K. (21) hätte in der Nacht auf Mittwoch abgeschoben werden sollen. Die Abschiebung wurde nun aufgehoben – vorerst.

Die Diakonie Österreich atmet kurz auf. Einer ihrer Lehrlinge soll bereits seit mehreren Monaten abgeschoben werden. In der Nacht auf Mittwoch hätte er endgültig nach Afghanistan geflogen werden sollen. Nun schreibt die Diakonie in einer Aussendung, dass Hossein K. noch immer im Land ist. Allerdings befindet er sich weiterhin in Schubhaft. Das wiederum bedeutet: Er kann jederzeit abgeschoben werden.

Der 21-Jährige war Lehrling im Diakonissen-Krankenhaus Schladming, hatte die Lehre zur Hälfte hinter sich und zeige gute Leistungen, sei perfekt integriert und fleißig, so die Diakonie. Die Lehre musste K. aber abbrechen. Sein Asylantrag wurde abgelehnt – später auch vom Bundesverwaltungsgericht.

Diakonie kämpft weiter

Dennoch hofft man, dass das Asylverfahren neu behandelt wird. Der 21-Jährige wandte sich nämlich dem Christentum zu. In Afghanistan würde er damit aus religiösen Gründen verfolgt werden. "Wir hoffen, dass die Nicht-Abschiebung ein Zeichen dafür ist, dass die Verantwortlichen ihre Herzen öffnen und eine vernünftige Lösung für Hossein zu finden bereit sind, damit er möglichst bald auf seinen Lehrplatz zurückkehren kann", so Diakonie Direktorin Maria Katharina Moser.

Unabhängig vom Fall Hossein K. kämpft die Diakonie weiter für alle Lehrlinge, die von Abschiebungen bedroht sind. "Wir setzen uns weiter dafür ein, dass es keine Abschiebungen mehr nach Afghanistan gibt und eine umfassende Lösung für alle Lehrlinge gefunden wird", so Moser.