"Das Bildungsversagen in Wien hat einen Namen: Christoph Wiederkehr", verkündete die Wiener Volkspartei im Zuge eines Mediengesprächs. Anlass dazu waren neue Zahlen vom Bildungsministerium, wonach von den insgesamt 18.722 Schulanfängern 8.342 als sogenannte außerordentliche Schüler geführt werden - das sind rund 45 Prozent.
Laut Neos Wien Klubobfrau Bettina Emmerling versuche ÖVP-Landesparteiobmann und Stadtrat Karl Mahrer, ein "Wien-Problem" zu konstruieren, obwohl die eigentliche Verantwortung für die bestehenden Herausforderungen auf Bundesebene liege.
"Dass die Rolle des Bildungsministeriums der ÖVP höchst unangenehm ist, ist durch den jahrzehntelangen Reformstau nur allzu verständlich. Aber das ist keine ehrliche Auseinandersetzung mit den Herausforderungen, sondern ein durchschaubares Ablenkungsmanöver", so Emmerling. Sie fordert die ÖVP auf, nicht nur mit dem Finger auf Wien zu zeigen, sondern endlich auf Bundesebene Reformen umzusetzen.
Seit Regierungsantritt der Neos sei die Sprachförderung ein zentraler Schwerpunkt. Während der Bund Reformen verschleppe, setze Wien gezielt Maßnahmen um: von der Sprachförderung im Kindergarten über mehr Personal in der Elementarpädagogik bis hin zu kostenlosen Sommerdeutschkursen.
"So sieht es aus, wenn eine Regierung Probleme löst, statt sie nur rhetorisch anzufachen", betont Emmerling. Sie fordert die Bundesregierung auf, endlich entscheidende Reformen umzusetzen, darunter die Einführung eines zweiten verpflichtenden Kindergartenjahres, die Umsetzung des Chancenindex zur gerechten Ressourcenverteilung, eine Reform der Deutschförderklassen sowie eine Ausbildungsoffensive für Elementarpädagogen.