Österreich

Keine Jahreskarte für Wiener "Bierkavalier"

Heute Redaktion
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Der Wiener "Bierkavalier" wird immer aggressiver.
Der Wiener "Bierkavalier" wird immer aggressiver.
Bild: Archiv/privat

Der "Bierkavalier", der Frauen in der U-Bahn auf ein Bier einlädt, wird immer aggressiver. Die Wiener Linien verweigern dem Mann daher die Jahreskarte.

Beinahe jede Frau, die öfters in Wien U-Bahn fährt, kennt ihn. Der "Bierkavalier", der vorzugsweise in der U4 verkehrt, spricht seit Jahren gerne junge Damen an und lädt sie auf ein Bier ein. Wie die "Krone" berichtet, wird der Mann aber nun immer aggressiver. Wenn er ignoriert wird, kann es vorkommen, dass der "Bierkavalier" so gar nicht vornehm reagiert und weibliche Fahrgäste anschreit.

Auch bei den Wiener Linien ist der Mann bekannt: "Wenn er Frauen anspricht, sind unsere Mitarbeiter angewiesen, ihn aus der Station zu begleiten. Das ist de facto ein Hausverbot, weil er gegen die Hausordnung verstößt. Er bekommt auch keine Jahreskarte mehr. Unsere Mitarbeiter haben ein Foto von ihm", meint Wiener Linien-Sprecher Daniel Amann.

"Strafrechtlich nicht relevant"

Wenn es zu einer Belästigung kommt, können betroffenen Frauen die Notsprech-Einrichtung im Zug nutzen, um mit den Fahrer zu sprechen, so Amann. "Sobald der Mann aber ernsthaft droht oder aufdringlich wird, raten wir, sofort die Polizei zu rufen", meint Polizeisprecher Harald Sörös.

Die Wiener Linien haben den Fall schon vor einem Jahr der Staatsanwaltschaft gemeldet. Da Beleidigungen und Beschimpfungen aber keine strafrechtlich relevanten Delikte sind, wurde laut Sprecherin Nina Bussek auch kein Ermittlungsverfahren eingeleitet: „Es lag keine strafrechtlich relevante Handlung des Mannes vor."

(cz)