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Kicker mit Drogenbeichte: "Vor 60.000 zugeballert"

Chinedu Ede wurde einst mit Neuer und Özil U21-Europameister, spielte 28 Mal in der deutschen Bundesliga – und war dabei teilweise auf Drogen.

Heute Redaktion
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Chinedu Ede wurde 2009 mit Deutschland U21-Europameister - der große Durchbruch im Profifußball blieb dem heute 33-Jährigen aber verwehrt.
Chinedu Ede wurde 2009 mit Deutschland U21-Europameister - der große Durchbruch im Profifußball blieb dem heute 33-Jährigen aber verwehrt.
Bild: imago images

"Vor 60.000 im Bundesligaspiel, manchmal zugeballert", rappt Ex-Kicker Chinedu Ede in seinem Song "Reflexion".

Auf Nachfrage von "t-online" gesteht der 33-Jährige, dass er dabei nicht dick aufträgt, sondern vielmehr die Wahrheit erzählt: "Zum einen ist es wirklich so, wie es aufgefasst wurde."

Drogen, "teilweise auch synthetisch", begleiteten den ehemaligen Rechtsaußen durch seine Karriere. "Manchmal hat man so krass den Anschluss zur Realität verloren und wollte allem gerecht werden, dass das zum Balsam wurde." Direkt vor den Spielen nahm er aber keine Drogen, dass er "auch mal" auf "Restdrogenwerten" gekickt hat, gesteht er aber offen ein.

Ede klagt auch das Fußballgeschäft als Ganzes an. "Zum anderen meine ich aber auch die Tatsache, ständig auf Schmerzmitteln gespielt zu haben. Bei Verletzungen wurdest du dazu gedrängt, wieder früher anzufangen, als es wirklich gut für deinen Körper war."

"99 Prozent der Spieler, die offen und ehrlich Dinge angesprochen haben, wurden ganz schnell ausgetauscht", kritisiert er weiter. "Am Ende wollten sie in dieser Industrie, und das ist das Fußballgeschäft wirklich, einfach nur anpassungsfähige, unmündige und gleichgestellte Roboter, die immer denselben Scheiß erzählen. Dieses Drumherum, dieses ganze Funktionärstum – es hat mich so angewidert."