Österreich

Kind (7) fast erstickt? Das sagt Vater zu Vorwürfen

Wegen im Rapid-Sektor illegal gezündeter Bengalos beim Ried-Spiel bekam ein Mäderl (7) akute Atemnot. Der Vater und der Verein haben nun reagiert.

Heute Redaktion
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Rapid-Fans zündeten Bengalos im Auswärts-Sektor des Rieder Stadions.
Rapid-Fans zündeten Bengalos im Auswärts-Sektor des Rieder Stadions.
Bild: Gepa Pictures/Thomas Bachun

Der "Heute"-Exklusivbericht über Rapid-Fan Julia (7), die beim Spiel in Ried fast erstickt wäre, sorgte Freitag für große Aufregung.

Wie berichtet, hatten Rapid-Ultras illegal Feuerwerkskörper (21 Bengalos und 7 Rauchtöpfe) ins Stadion geschmuggelt – und diese Mitte der ersten Halbzeit gezündet. Folge: Das Rapid-Mäderl bekam aufgrund der Dämpfe (giftiger Phosphor und Magnesium) akute Atemnot, es bestand Erstickungsgefahr.

Sanitäter im Stadion kümmerten sich sofort um das Kind, es wurde anschließend mit der Rettung ins Spital gebracht.

Auf den "Heute"-Bericht von Donnerstag reagierte am Freitag der Vater des Mädchens und bestätigte den Vorfall: "Meine Kinder und ich besuchten das Auswärtsspiel in Ried. Wir fuhren mit dem Fanbus zum Spiel, da es das Ostergeschenk an meine Kinder war. Wir standen im Gästeblock, weil es meinen Kindern Spaß macht, den Verein zu unterstützen. Dann wurde unglücklicherweise der Rauchtopf gezündet in unmittelbarer Nähe. Meine Tochter hat aus der Erschrockenheit dann zu viel vom Rauch eingeatmet. Sie hat dann zu mir gesagt, dass sie nicht so viel Luft bekommt. Daraufhin ging ich zum Klubservice, welcher mir den Samariterbund und die Rettung rief. Wir fuhren dann zur Überprüfung des Sauerstoffes ins Krankenhaus, weil das Pulsoximeter am Finger nicht funkionierte. Nach der Blutabnahme und Pulsoximeter hat mir der Arzt versichert, dass alles ok ist. Ich fahre seit 2 Jahren immer zu den Spielen des SK Rapid und wir stehen immer im Fanblock."

Und auch Rapid-Fanbeauftragter Andreas Marek meldete sich nach Veröffentlichung des Berichts bei "Heute", meint allerdings: "In diesem Bericht sind Aussagen, die nicht stimmen." Antwort auf die Bitte nach einer Konkretisierung: "Ich muss jetzt dringend mit der Polizei reden."

Mit der hatte "Heute" bereits vor Veröffentlichung des Berichts gesprochen – und auch Kommandant Johannes Prager von der oö. Polizei bestätigte: "Das Mädchen litt an akuter Atemnot und musste im Krankenhaus behandelt werden. Das ist aktenkundig."

Und er erklärte auch, warum das Zünden von Pyrotechnik nicht nur verboten, sondern im Rieder Stadion auch gefährlich ist: "Weil das Dach sehr niedrig hängt, der giftige Rauch nicht abziehen kann – und die Fans zwangsläufig diesen einatmen müssen."

Mareks Überreaktion erweckt den Anschein, als wolle er gewaltbereite Rapid-Fans indirekt in Schutz nehmen. Zuvor schon hatte die Internetseite www.rechtshilfe-rapid.at "Heute" online angegriffen, behauptet, beim "Kind konnte keine Atemnot wahrgenommen werden" (man habe das vom Vater).

Interessant ist dabei: Betreiber der Seite ist ein Rapid-Ultra. Und das könnte auch der Grund dafür sein, warum die Ultras sich so gegen die "Heute"-Berichterstattung wehren. Denn: Sie befürchten nun, dass das Zünden von (ohnehin verbotener) Pyrotechnik künftig noch härter als jetzt schon bestraft wird. Wie zumindest auf www.rechtshilfe-rapid.at steht.

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