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Klima-Pioniere in Niederösterreich und Oberösterreich

Baden, Tulln, Steyr, Vöcklabruck und Wiener Neustadt wollen bis spätestens 2040 klimaneutral werden. Der Klima- & Energiefonds unterstützt sie dabei.

Irma Basagic
Klima-Pioniere in Niederösterreich und Oberösterreich
Bis 2040 klimaneutral werden: So sehen die Pläne von fünf Städten in Niederösterreich und Oberösterreich aus.
Foto: DnD Landschaftsplanung

13 kleine und mittelgroße Städte in Österreich haben sich einer großen Aufgabe gestellt: Sie wollen zu den ersten klimaneutralen Städten des Landes gehören. Unterstützt vom Klima- und Energiefonds schreiten sie jetzt als Pioniere voran, um durch Forschung und Entwicklung schneller klimaneutral zu werden. Die teilnehmenden Städte haben weniger als 50.000 EinwohnerInnen.

Auch in Niederösterreich und Oberösterreich sind fünf Kleinstädte ein Teil der Initiative: Baden, Steyr, Tulln, Vöcklabruck und Wiener Neustadt sind bereits echte Klima-Pioniere. Wir geben einen Einblick in ihre Strategien und Maßnahmen hin zur klimaneutralen Kleinstadt.

1. Baden

Seit Jänner 2023 ist Baden die erste unter den Pionier-Kleinstädten in Niederösterreich. Als Klima- und Energiemodellregion hat die Stadt Baden bereits viele Grundlagen ausgearbeitet – vom Klima- und Energie-Leitbild bis zur Energieraumplanung.

Ein Team aus Mitarbeitenden des Klima- und Energiereferats, der Stadtgemeinde Baden sowie vom Austrian Institute Of Technology (AIT) arbeitet jetzt daran, diese Grundlagen weiter auszubauen.

Das Ziel ist, bis 2040 zur klimaneutralen Stadt zu werden.

Ein großes Vorhaben, das aus vielen kleineren Zielen besteht:

  • 1000 Bäume im öffentlichen Grünraum pflanzen bis 2025
  • Steigerung der Sanierungsrate auf 3% bis 2026
  • Reduktion von Müll im Stadtgebiet um 20% bis 2030
  • Erweiterung des Fernwärmenetzes auf 7,5km bis 2030
  • Klimaneutrale Wärmeversorgung bis 2040 u.v.m.

Als Pionierstadt macht Baden die Erreichung dieser zahlreichen Ziele zur Priorität. Das erkennt man auch daran, wie viel bereits umgesetzt wurde: von 35 Photovoltaik-Anlagen auf Gemeindegebäuden über den Strombezug durch 100% Umweltzeichen-Ökostrom bis zum Mobilitätspaket für die letzte Meile 2022.

Damit stellt sich Baden auch den Herausforderungen, die sich etwa durch den Denkmalschutz oder die Finanzierung der zahlreichen Projekte ergeben. Dabei wird die Pionierstadt vom Klima- und Energiefonds unterstützt.

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    Earth Hour in Baden
    Earth Hour in Baden
    Foto: c.kollerics

    2. Steyr

    Als Stadt des Tourismus, der Kultur, der Bildung sowie der Produktion und Industrie ist Steyr seit Mitte 2023 eine Pionierstadt. Die Kleinstadt in Oberösterreich möchte einen wirkungsvollen Beitrag zur Dekarbonisierung und zum Umweltschutz beitragen – durch die Strategie "Steyr 2040 klimaneutral".

    Aktuell werden unter anderem Maßnahmen im Bereich der Photovoltaik, Elektromobilität und der erneuerbaren Energie umgesetzt. Auch die Schlosspark Innenstadtoase sowie Machbarkeitsstudien zur Wasserkraft und die NEFI CASCADE Geothermie-Studie gehören zum Maßnahmenplan.

    Steyr folgt dabei eigens gesetzten Prinzipien:

    • Steyr befreit sich von Ballast.
    • Steyr nutzt Chancen und verwandelt Bestehendes in Besseres.
    • Steyr macht mutig und konsequent Neues.
    • Steyr nimmt alle auf dem Weg zur Klimaneutralität mit und schafft sozialen Ausgleich.

    Der gemeinsame Weg zur Klimaneutralität soll dabei die Lebensqualität von allen Menschen in Steyr steigern. Dafür trifft die Kleinstadt jetzt gezielt mutige und visionäre Entscheidungen. Diese betreffen unter anderem die Bereiche der erneuerbaren Energien, Mobilität und Verkehr, Verwaltung, Arbeit und Produktion, Wohnen, Naturraum und Biodiversität sowie Bewusstseinsbildung.

    Die Teilnahme an der Initiative der Pionierstädte ist hier ein wichtiger Schritt. Bis Ende 2024 soll der Klimastrategie-Maßnahmenkatalog präsentiert werden. Die Umsetzung der Maßnahmen ist bis 2040 geplant.

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      Stadtplatz in Steyr
      Stadtplatz in Steyr
      Foto: Hannes Ecker

      3. Tulln

      Das niederösterreichische Tulln an der Donau ist seit 1. März 2023 offiziell eine Pionier-Kleinstadt. Der Weg zur klimaneutralen Stadt hat in Tulln aber schon früher begonnen. Schon 2019 bekannte sich Tulln etwa mit einem Klima-Manifest zu den Zielen der CO2-Neutralität in der Stadtverwaltung bis 2025 sowie in der gesamten Stadtgemeinde bis 2040.

      Die besten Voraussetzungen, um zum Klima-Pionier zu werden. Denn auch hier lautet das Ziel, die Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen.

      Einige konkrete Maßnahmen, die dafür bereits umgesetzt werden:

      • Umstellung der Heizung im Rathaus: Die Gasheizung im Rathaus wird durch eine Wärmepumpe ersetzt, die das Abwasser in den Kanalleitungen als Wärmeträger nutzt.
      • LISA Tulln: Die Ergänzung des öffentlichen Nahverkehrs, zum Beispiel durch das LISA Shuttle, soll Mobilität abseits des eigenen Autos in den Vordergrund stellen.
      • Umgestaltung des Nibelungenplatzes: Der ehemalige Parkplatz wird entsiegelt und klimafit gemacht. Das grüne Areal kann zukünftig vielseitig genutzt werden. 

      Die Stadt Tulln setzt dabei auf die Unterstützung der Bevölkerung. So werden die BürgerInnen etwa durch Workshops mit einbezogen. Auch der Campus Tulln Technopol ist ein wichtiger Unterstützer: Hier sind unter anderem die Universität für Bodenkultur und die FH Wiener Neustadt angesiedelt. Sie können mit wichtigem Wissen im Bereich der grünen Biotechnologie unterstützen. So entsteht ein klarer Pfad zur Klimaneutralität, den ganz Tulln zielstrebig beschreiten kann.

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        Illustration der Flexzone Nord in Tulln
        Illustration der Flexzone Nord in Tulln
        Foto: DnD Landschaftsplanung

        4. Vöcklabruck

        Vöcklabruck darf sich seit 1. Februar 2023 als Pionier-Kleinstadt bezeichnen. Die Stadt in Oberösterreich hat sich die Klimaneutralität bis 2040 zum Ziel gesetzt.

        Aktuell befindet sich Vöcklabruck mitten in der Erstellung der Klimastrategie. Die ersten Maßnahmen wurden aber bereits parallel zur Strategiebildung umgesetzt: zum Beispiel die Errichtung mehrerer Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern städtischer Gebäude.

        Als Pionierstadt möchte Vöcklabruck einen operativen Fahrplan mit konkreten Maßnahmen entwickeln, der Zustimmung in der Politik, Verwaltung und Bevölkerung findet. Schließlich ist der Klimaschutz ein Thema, das in allen Bereichen der Stadtverwaltung mitgedacht werden muss.

        Um diesen Fahrplan zu gestalten, setzt Vöcklabruck auf Umsetzungsworkshops, in denen gesammelte Maßnahmen vorgestellt, priorisiert und für die Umsetzung konkretisiert werden.

        Das geschieht zu folgenden 4 Themen:

        • CO2-neutrale Energie und Gebäude
        • Klimafreundliche Mobilität
        • Lebensstil, Ernährung und Beschaffung
        • Bodenschutz und Biodiversität

        Zu den Umsetzungsworkshops werden die zuständigen Mitarbeitenden der Stadtverwaltung, politische VertreterInnen und auch die Bevölkerung eingeladen. So entsteht der konkrete Fahrplan, der zur Klimaneutralität bis 2040 in Vöcklabruck führen soll.

        5. Wiener Neustadt

        Auch Wiener Neustadt ist seit 1. März 2023 eine der Pionier-Kleinstädte in Niederösterreich. Hier gehen die Bemühungen rund um den Klimaschutz bereits auf 1995 zurück – mit der kommunalen Energiestrategie. Zuletzt wurde im Jahr 2022 der Stadtentwicklungsplan 2030+ aufgesetzt.

        Dieser sieht den integrierten Klimaschutz als wesentlichen Bestandteil der Stadt. Es fehlte bisher aber an konkreten Zielsetzungen und Strategien zur Erreichung der Klimaneutralität. Das soll sich mit dem Projekt der Pionier-Kleinstädte ändern.

        Unter der Leitung eines Umweltberatungsunternehmens entsteht aktuell die Strategie für ein klimaneutrales Wiener Neustadt 2040. Die größte Herausforderung bildet dabei die Erstellung einer Treibhausgas-Bilanz nach dem Vorbild des Greenhouse-Gas-Protocol-for-Cities.

        Auf Basis dieser Bilanz soll ein Aktionsplan entstehen, der sowohl kurzfristige als auch langfristige Maßnahmen enthält: Die ersten Ziele sollen bereits 2028 erfüllt werden. Um die Maßnahmen zu entwickeln, werden diverse Stakeholdergruppen involviert.

        Das detaillierte Umsetzungsprogramm soll folgende Komponenten enthalten:

        • Step-by-Step Umsetzung und Zeitplan
        • Beitrag zur Dekarbonisierung bzw. CO2-Vermeidung
        • Umsetzungsverantwortlichkeiten
        • Budgets und Finanzierungsmöglichkeiten

        So werden die Weichen für ein klimaneutrales Wiener Neustadt im Jahr 2040 gestellt.

        Die Pionierstädte zeigen uns den Weg

        Von Baden bis Wiener Neustadt setzen die kleinen und mittelgroßen unter den österreichischen Pionierstädten bereits alles daran, ihre Klimaziele zu erreichen. Wie der Klima- und Energiefonds dabei unterstützt und wie andere Kleinstädte von den Erfahrungen der Pioniere profitieren, kannst du hier nachlesen.

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        Foto: Klima- und Energiefonds
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