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Klimafitter Hauptplatz: Mit Hopfbuchen gegen Hitze

Das Projekt "Klimafitter Hauptplatz" setzte sich das Ziel, die Hitzebelastung an den heißen Tagen am Hauptplatz in Freistadt zu reduzieren.

Irma Basagic
Hopfenbuchen am Freistädter Hauptplatz
Hopfenbuchen am Freistädter Hauptplatz
©Nadace Partnerství, Vojta Herout

PROJEKTNAME: Klimafitter Hauptplatz
PROJEKTTRÄGER: Stadtgemeinde Freistadt
KATEGORIE: Gemeinde/Städte
THEMENBEREICH: Klimafitter Straßenraum
TEILNEHMERZAHL: 20
PROJEKTSTART: 2020
STATUS: Abgeschlossen
REGION: Freistadt/Oberösterreich
INSTITUTIONALISIERT ALS: In die Verwaltung integriert
WIRKUNGSFELD: Ein kleiner lokaler Bereich
WEB: https://www.freistadt.at/de

Darum geht es beim Projekt "Klimafitter Hauptplatz"

Der Hauptplatz der Stadtgemeinde Freistadt wird an heißen Tagen zur Hitzeinsel. Um die Hitzebelastung zu reduzieren und Besucher:innen einen angenehmen Aufenthalt in der schönen Altstadt zu ermöglichen, wurden an der nordöstlichen Ecke – dem Hitze-Hotspot – vier Hopfenbuchen gepflanzt.

Dabei wurde das Schwammstadt-Prinzip angewandt. Das spezielle Bodensubstrat kann Wasser gut speichern, wodurch einerseits die Bäume vitaler sind und schneller wachsen und andererseits die Kanalisation bei starken Regenfällen entlastet wird.

Die Menschen wiederum profitieren nicht nur vom Baumschatten, sondern auch von der spürbaren Abkühlung durch die Verdunstung.

Weitere Informationen zum Projekt "Klimafitter Hauptplatz":

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    Hopfenbuchen am Freistädter Hauptplatz
    Hopfenbuchen am Freistädter Hauptplatz
    ©Nadace Partnerství, Vojta Herou

    Heute For Future-Award im Gespräch mit Bianca Weißenböck von der Stadtgemeinde Freistadt

    Was zeichnet das Projekt aus bzw. wie unterscheidet es sich von anderen?

    Es wurden vier Hopfenbuchen gepflanzt, die sowohl stadttauglich als auch klimafit sind. Das Hauptziel des Projekts ist es, durch die Beschattung und Verdunstung der Bäume die Hitzebelastung zu reduzieren. Damit die Bäume schnell wachsen und vital bleiben, wurde das Schwammstadt-Prinzip für die Umsetzung gewählt.

    Ein zusätzlicher Vorteil dieses innovativen Bodenaufbaus ist die Speicherung des Regenwassers im Substrat, wodurch nicht nur der Baum länger mit Wasser versorgt bleibt, sondern auch die Kanalisation entlastet wird. Generell wurde der öffentliche Raum neu aufgeteilt, sodass dem motorisierten Verkehr weniger Platz und Fußgänger:innen mehr Platz zugesprochen wurde.

    Jene zwei Bäume, die nicht direkt im Gastgarten stehen, wurden mit Sitzbänken, die rund um den Baumstamm reichen, ergänzt und laden zum Verweilen ein. Ausreichend Sitzmöglichkeiten im Schatten der Bäume steigern die Aufenthaltsqualität in diesem Bereich und bieten Möglichkeiten zur Abkühlung und zum Ausrasten, insbesondere für vulnerable Gruppen.

    Darüber hinaus erhöhen zusätzliche Fahrradbügel die Attraktivität für Radfahrer:innen. In den kommenden Jahren soll nach und nach das Gesamtkonzept umgesetzt werden, sodass am Gehweg rund um den historischen Hauptplatz ein von Bäumen beschatteter Ring entsteht. Der mittelalterliche Stadtkern wird somit für die Zukunft gerüstet und klimafit gemacht.

    Welche Voraussetzungen sollten erfüllt sein, dass Ihr Projekt anderswo nachgemacht werden könnte?

    Es ist wichtig, dass ausreichend Wurzelraum für die Bäume zur Verfügung steht. Daher ist im Vorfeld eine Untergrunderkundung samt Leitungserhebung durchzuführen.

    Gastgartenbetreiber:innen sollten in die Gestaltung der Oberfläche miteinbezogen werden. Eine gute Planung ist entscheidend.

    Haben Sie sich am Beginn Ihres Projektes an einem anderen Modellprojekt orientiert? 

    Nein.

    Ist Ihr Projekt bereits in anderen Regionen nachgemacht worden? 

    Nein.

    Glauben Sie, dass Ihr Projekt auch anderswo durchgeführt werden könnte?

    Ja, auch im Ausland.

    Was sollte geschehen, damit Ihre praktische Arbeit erleichtert wird? Wer sollte aktiv werden?

    Politiker:innen sollten klar hinter solchen Projekten stehen und die positiven Effekte der Klimawandelanpassungsmaßnahme in den Vordergrund stellen anstatt sich aufgrund von Zurufen einzelner Skeptiker:innen gegen solche Maßnahmen auszusprechen.