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Kobane-Flüchtlinge nannten Baby "Obama"

Heute Redaktion
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Während der erbitterte Kampf gegen die Eroberung der Stadt Kobane durch die Terrorgruppe "Islamischer Staat" tobt, freut sich ein Flüchtlingspaar in der türkischen Grenzstadt Suruc über die Geburt seines Sohnes. Als Dank für die US-Luftangriffe haben sie ihn Mohammed Obama Muslim genannt.

Während der erbitterte Kampf gegen die Eroberung der Stadt Kobane durch die Terrorgruppe "Islamischer Staat" tobt, freut sich ein Flüchtlingspaar in der türkischen Grenzstadt Suruc über die Geburt seines Sohnes. Als Dank für die US-Luftangriffe haben sie ihn Mohammed Obama Muslim genannt.

Beko lebt mit seiner Frau und den gemeinsamen sieben Kindern nach der Flucht aus Kobane am Rand der türkischen Grenzstadt Suruc in einem Zelt. Auf der anderen Seite der Grenze kämpfen die vorrückenden IS-Milizen und Kurden, die Kobane verteidigen. Ein US-geführtes Bündnis versucht, die Kurden mit Luftangriffen zu unterstützen.

"Dank dieser Hilfe werden wir uns diese Grausamkeit vom Hals schaffen und in unsere Häuser zurückkehren", sagte Mutter Sultan Muslim (35). Der jüngste Sohn trägt daher einen außergewöhnlichen Namen. "Wir haben ihn Mohammed Obama Muslim genannt", sagte Vater Mahmut Beko. Der Sohn kam in Suruc zur Welt. "Ich habe den Namen mit ganzem Herzen ausgesucht und werde ihn nie ändern."

Verwirrung um Verstärkung durch "Freie Syrische Armee"

Unterdessen gibt es Verwirrung um weitere Verstärkung durch kurdische Kämpfer. Rund 1.300 Mitglieder der Rebellengruppe "Freie Syrische Armee" (FSA) wollen nach Angaben des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan den Kurden in Kobane militärisch Hilfe leisten.

Erdogan sagte im Rahmen eines Besuches in Estland, die syrisch-kurdische Partei PYD - deren Kämpfer Kobane verteidigen - habe der Verstärkung zugestimmt. Die FSA-Soldaten würden über die Türkei in die Stadt gelangen, fügte er hinzu.

PYD-Chef Saleh Muslim sagte der kurdischen Nachrichtenagentur Firatnews, Erdogans Äußerungen träfen nicht zu. Es gebe "keinerlei Erklärung der Freien Syrische Armee über eine derartige Einigung". Der Türkei gehe es darum, "Verwirrung zu stiften".

Offensive der Jihadisten festgefahren

Ein Vertreter des US-Zentralkommandos sagte unterdessen, die Offensive der Jihadisten auf Kobane habe sich festgefahren. Die Kurden seien mit Unterstützung der US-Luftwaffe wohl in der Lage, die Stadt weiter zu halten. Der Frontverlauf habe sich seit mehr als einer Woche nicht verändert. Die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte dagegen, die IS-Milizen hätten ihre Kontrolle über den Norden und das Zentrum der Stadt ausgeweitet.

Nach Angaben des US-Militärvertreters flogen Kampfflugzeuge der USA und verbündeter Staaten bisher 632 Angriffe auf die Jihadisten, davon 346 im Irak und 286 in Syrien. Dabei seien mehr als 1.700 Bomben und Raketen eingesetzt worden. Nur 79 der Angriffe seien nicht von US-Kampfflugzeugen geflogen worden.