Gesundheit

Können Kinder sterben wollen? 

Die Niederlande planen die Legalisierung der aktiven Sterbehilfe bei Kindern unter zwölf Jahren. Doch was bedeutet das wirklich? 

Christine Kaltenecker
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Können Kinder sterben wollen?
Können Kinder sterben wollen?
Istock ONLINE

Laut des niederländischen Gesundheitsministers Hugo de Jong würde diese Gesetzesänderung aktuell zumindest zehn todkranke Kinder vor einem kurzen und schmerzhaften Leben erlösen. Die Mitglieder des Dachverbands Hospiz- und Palliativbetreuung Österreich sind sich einig: Die endgültige Entscheidung über Leben und Tod des eigenen Kindes kann nur aus hoffnungsloser Verzweiflung geschehen. Deren Arbeit basiert auf physischer und psychischer Begleitung der Kinder sowie der Eltern, um die begrenzte, gemeinsame Zeit würdevoll erleben zu können und auch den Abschied zu bewältigen. 

Kinder unter zwölf Jahren haben auch generell ein anderes Todesverständnis als ein Erwachsener, so der Dachverband. Demnach ist der Tod für Kleinkinder ein "nicht da sein", oder nur ein vorübergehender Zustand. Erst zwischen zehn und vierzehn Jahren verstehen wir den Tod als etwas Endgültiges und können die Bedeutung vom Sterben ermessen. Unabhängig von Glaubensrichtung und Intellekt wird es jedoch für jeden Menschen immer eine Grauzone bleiben, ob das Leben sinnvoller ist als der Tod und umgekehrt.

Aktive, inaktive und passive Sterbehilfe in Österreich

Aktive Sterbehilfe bedeutet "das Beenden des Lebens eines Menschen durch einen anderen Menschen", etwa durch eine Überdosis Medikamente und ist in jeglicher Form in Österreich verboten. Inaktive Sterbehilfe jedoch, zu welcher auch palliative Maßnahmen wie die Zugabe von schmerzlindernden Medikamenten wie Morphium zählen, ist erlaubt. Von einer passiven Sterbehilfe spricht man dann, wenn lebensverlängernde Maßnahmen unterlassen bzw. gestoppt werden und diese ist in Österreich ebenfalls legal. 

Suizidgedanken? Holen Sie sich Hilfe, es gibt sie.

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