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Koller: "Haben gepennt, dann wurde es schwierig"

Heute Redaktion
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Bild: GEPA pictures

Wenn das Sprichwort von der verpatzten Generalprobe und der gelungenen Premiere stimmen sollte, besteht für die österreichische Fußball-Nationalmannschaft durchaus Hoffnung. Ansonsten lieferte die 0:2-Testspielniederlage am Mittwoch in Salzburg gegen Griechenland im Hinblick auf die entscheidende Phase in der WM-Qualifikation wenig Grund zum Optimismus.

am Mittwoch in Salzburg gegen Griechenland im Hinblick auf die entscheidende Phase in der WM-Qualifikation wenig Grund zum Optimismus.

Über weite Strecken war das Spiel der Österreicher gekennzeichnet von Fehlpässen, Ideenlosigkeit und Nachlässigkeiten in der Defensive - sehr zum Ärger von Teamchef Marcel Koller. "Wir hatten zu viele unnötige Abspielfehler, da hat man die fehlende Erfahrung gemerkt", sagte der Schweizer, dem auch das mangelhafte Flügelspiel missfiel.

"Griechen nicht umsonst die Nummer elf der Weltrangliste"

Koller lobte zwar die Leistung seiner Schützlinge in den ersten 25 Minuten ("Da haben wir gutes Pressing gespielt, gut kombiniert und auch zwei Möglichkeiten gehabt"), kritisierte aber die Entstehung des ersten Gegentreffers, als sich die Innenverteidigung von einem weiten Pass überraschen ließ. "Da haben wir gepennt, und dann ist alles schwieriger geworden."

In der Folge ließen sich die abgezockten Gäste den Sieg nicht mehr nehmen. "Da hat man gesehen, dass die Griechen viel Erfahrung haben und nicht umsonst die Nummer elf der Weltrangliste sind. Sie waren defensiv gut organisiert und im Spiel nach vorne gefährlich", meinte Koller.

Unterschwellige Kritik an Vorbereitungszeit

Der 52-Jährige erkannte noch einen anderen Unterschied zwischen seiner Mannschaft und den Hellenen. "Die Griechen hatten mehr Körperspannung", sagte Koller. Die ÖFB-Truppe hingegen ließ wie schon in den vorangegangenen Testmatches gegen die Elfenbeinküste (0:3) und Wales (1:2) den letzten Biss vermissen.

"Dabei hatte ich diesmal ein besseres Gefühl als vor diesen beiden Spielen. Doch wir müssen dort hinkommen, dass wir auch solche Spiele hinkriegen, in denen wir nicht so viel Vorlaufzeit haben", erklärte der Nationaltrainer in Anspielung auf die nur zweitägige Vorbereitung.

"Brauchen eine bessere Passqualität"

Vor den kommenden WM-Qualifikationspartien in München gegen Deutschland (6. September) und in Wien gegen Irland (10. September) hat Koller mehr Zeit, um seine Schützlinge auf Kurs zu bringen. "In diesen Spielen müssen wir kompakter sein und brauchen eine bessere Passqualität", forderte der Coach.

Vielleicht sei die Niederlage gegen Griechenland ein , vermutete Koller. "Ich hoffe, dass es heilsam war, dass die Spieler merken, dass sie mehr in der Defensive ackern müssen. Wenn sie das nicht tun, wird es nicht reichen."

Allzu hart wollte Koller mit seinen Kickern aber auch nicht ins Gericht gehen. Lieber nahm er die Teamspieler gegen die seiner Meinung nach zu hochgestecken Erwartungen der Öffentlichkeit in Schutz. "Die Bäume wachsen nicht in den Himmel. Wir können nicht davon ausgehen, dass wir bei jedem Spiel Punkte mitnehmen, nur weil wir gegen Schweden gewonnen haben."

Keine Kritik an einzelnen Spielern

Auch auf Kritik an einzelnen Spielern verzichtete Koller. Dass sich zum Beispiel Andreas Weimann in Abwesenheit des verletzten Marc Janko nicht wirklich in Szene setzen konnte, machte der Teamchef dem Aston-Villa-Legionär nicht zum Vorwurf. "Er war viel unterwegs und hatte die eine oder andere Möglichkeit, war aber beim Abschluss unglücklich. Außerdem war es schwierig, weil ihm ein bisschen die Unterstützung gefehlt hat."

Marko Arnautovic blieb ebenfalls von einer öffentlichen Standpauke verschont. "Er hatte die eine oder andere Aktion nach vorne, von dieser Warte her war es okay", sagte Koller über den Werder-Bremen-Kicker.

APA/red