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Kolumbien entzückt bei WM Superstar Shakira

Heute Redaktion
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Bild: Ricardo Maldonado Rozo (EFE)

Da ist auch Superstar Shakira ins Schwärmen geraten. "Spektakulär", jubelte die Popsängerin auf Twitter über Kolumbiens 3:0-Auftaktsieg am Samstag gegen Griechenland. Ausgerechnet gegen die Zu-Null-Defensivspezialisten und ohne ihren Top-Torjäger Radamel Falcao gelang den Südamerikanern gleich im ersten Spiel nach 16 Jahren Abstinenz ihr höchster Sieg in der WM-Geschichte. Zufrieden ist nach dem 2:1 gegen Japan auch die Elfenbeinküste rund um Altmeister Didier Drogba.

auch die Elfenbeinküste rund um Altmeister Didier Drogba.

"Dieser Erfolg ist großartig für ganz Kolumbien, weil bei den Fans sehr viele Emotionen im Spiel sind", betonte der für seine sonst zurückhaltende Art bekannte Trainer Jose Pekerman. Kolumbiens verletzter Star Falcao musste das Match von der Tribüne aus verfolgen. Die moralische Unterstützung des verhinderten WM-Helden ist den Kolumbianern aber weiterhin gewiss: "Immer bei den Kollegen", schrieb der 60-Millionen-Stürmer auf Twitter.

Falcao wird perfekt ersetzt

Nachdem Falcao von seinem im Jänner erlittenen Kreuzbandriss nicht rechtzeitig genesen war, sprangen andere in die Bresche. Den Anfang machte Außenverteidiger Pablo Armero in der fünften Minute. Das Tor feierte das Team mit einer fast schon Shakira-reifen Tanzeinlange. Teofilo Gutierrez (58.) und der starke James Rodriguez (93.) legten nach. "48 Millionen mal Danke!", schrieb "El Pais" in seiner Online-Ausgabe in Namen der fußballverrückten Bevölkerung.

"Nun müssen wir in die nächsten beiden Spiele mit der gleichen Verantwortung und dem gleichen Siegeswillen gehen", betonte Rodriguez, Teamkollege von Falcao beim AS Monaco. Am Donnerstag wartet die Elfenbeinküste, die mit einem 2:1 gegen Japan ebenfalls erfolgreich startete. Weil sich sein Team auch einige Schwächephasen leistete, forderte Pekerman: "Wir müssen rasch lernen.

Drogba in der Jokerrolle

Der 36-jährigen Altstar Didier Drogba in der Jokerrolle und WM-Debütant Serge Aurier als zweifacher Assistgeber habender Elfenbeinküste den erfolgreichen Kontrast geboten. "Heute hatte ein Junger das Sagen", befand Drogba, der seinerseits höchstes Lob erhielt. "Drogbas Einwechslung war entscheidend", befand Coach Sabri Lamouchi.

Als Drogba nach gut einer Stunde aufs Feld kam, zeigte sich, wie wertvoll er auch als Joker sein kann. Der Galatasaray-Stürmer, der im Mai an der Leiste operiert worden war und kaum Spielpraxis hat, sorgte prompt für Unruhe in der japanischen Abwehr. Bei beiden Toren hatte Drogba seine Füße zwar nicht im Spiel, allein die Präsenz des körperlich robusten Stürmers schien seine Kollegen aber zu beflügeln und verschaffte ihnen Freiräume. "Als er auf dem Feld war, hat er gezeigt, was für ein großartiger Spieler er ist. Er hat den Unterschied ausgemacht", konstatierte Lamouchi.

"Die neue Generation kommt an"

Bei beiden Kopfball-Treffern agierte Aurier als Vorbereiter, einmal für Wilfried Bony, mit 17 Toren für Swansea die Entdeckung der Premier-League-Saison, nur zwei Minuten darauf für Gervinho. Ein Jungspund wie Aurier, 21-jähriger Rechtsverteidiger von Toulouse, kommt den alternden "Elefanten" wie gerufen. Schließlich ist der Auftritt der Elfenbeinküste auch das letzte Schaulaufen einer goldenen Generation um Drogba, Kolo Toure und Didier Zokora (beide 33).

"Es ist gut zu sehen, dass die neue Generation ankommt", meinte Drogba. "Serge hat uns Energie und Balance verliehen und ein fantastisches Spiel gemacht." Aurier selbst musste das erst verarbeiten: "Ich kann es nicht glauben. Es ist meine erste WM und ich habe dem Team geholfen, zu gewinnen. Es ist wie ein Traum", sagte Aurier, der gerüchteweise mit einem Wechsel zu Arsenal in Verbindung gebracht wird. "Die Flanken waren perfekt", lobte Bony, der mit seinen Kollegen genau diesen Spielzug am Tag davor eine Stunde lang geübt hatte: "Ich musste meinen Kopf nur noch hinhalten."