Wirtschaft

Korruption kostet EU-Wirtschaft 120 Mrd. Euro

Heute Redaktion
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EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström hat verstärkte Maßnahmen zur Korruptionsbekämpfung verlangt. Aus dem ersten Korruptionsbekämpfungs-Bericht geht hervor, dass Korruption die EU-Wirtschaft insgesamt jährlich 120 Milliarden Euro koste.

Alle EU-Mitgliedstaaten sind laut Malmström betroffen. Korruption untergrabe das Vertrauen der Bürger in die demokratischen Institutionen und den Rechtsstaat, schädige die europäische Wirtschaft und vermindere die dringend benötigten Steuereinnahmen. Die EU-Länder hätten in den vergangenen Jahren zwar erhebliche Anstrengungen zur Korruptionsbekämpfung unternommen, doch seien diese "bei weitem nicht ausreichend", so die Kommissarin.

Österreich gut unterwegs

Malmström bescheinigt Österreich verstärkte Anstrengungen bei der Korruptionsbekämpfung sowohl bei der Verhinderung als auch der strafrechtlichen Verfolgung. Allerdings regt sie an, dass Österreich die notwendigen Mittel für spezielle Ankläger in Korruptionsfällen gewährleisten solle. So sollte der Zugang zu Bankkonto-Informationen erleichtert werden.

Griechen und Spanier am ärgsten

Griechenland und Spanien spüren die Korruption innerhalb der 28 EU-Staaten am deutlichsten am eigenen Leib. Auf die Frage, ob sie von Korruption im täglichen Leben persönlich betroffen seien, antworteten je 63 Prozent der beiden Euroländer mit Ja. Der EU-Durchschnitt liegt bei 26 Prozent. Österreich rangiert mit 14 Prozent im unteren Bereich, positives Anti-Korruptionsschlusslicht ist Dänemark (3).

 

Laut einer jüngsten Eurobarometer-Umfrage seien 76 Prozent der Ansicht, Korruption sei weitverbreitet. 56 Prozent glauben, dass die Korruption in ihrem Land in den vergangenen drei Jahren zugenommen hat. Acht Prozent geben an, im letzten Jahr Zeuge eines Korruptionsfalls geworden zu sein.