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Korruption: Reporter blatteln FIFA-Funktionäre auf

Heute Redaktion
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Pikante Affäre: Journalisten der britischen Sunday Times haben zwei hochrangige FIFA-Funktionäre offenbar der Korruption überführt. Die Undercover-Reporter baten die Mitglieder des Fußball-Weltverbandes um Unterstützung bei der Bewerbung der USA für die WM - worauf diese Geld verlangten.

Seit langem kursieren Gerüchte über die Bestechlichkeit von FIFA-Funktionären. Vor allem im Vorfeld der Vergabe von Großereignissen würde eine Menge Schmiergeld fließen, so die Fama - die eine britische Sonntagszeitung jetzt belegen konnte.

Reporter der Sunday Times stellten den FIFA-Funktionären Amos Adamu aus Nigeria und Reynald Temarrii aus Tahiti - er ist auch Präsident des Fußballverbandes Ozeanien - eine perfide Falle.

Die Undercover-Journalisten gaben sich als amerikanische Unternehmer aus. Ihre vermeintliche Mission: Die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 oder 2022 in die Staaten zu holen. Ebenfalls beworben für das sportliche Großereignis haben sich unter anderem England, Spanien, Australien und Katar.

Adamu und Temarii gehören zu den 24 Mitgliedern jenes Gremiums, das im Dezember die Weltmeisterschaft für 2018 und 2022 vergibt. Die Funktionäre versicherten ihre Zustimmung - gegen Bares.

Mit einer versteckten Kamera hielten die Reporter die Dreistheit der FIFA-Mitglieder fest: Adamu forderte fast 600.000 Euro. Für Kunstrasenplätze in Nigeria sei das Geld. Temarii verlangte gar 1,6 Millionen Euro - um so eine Fußballakademie in Neuseeland gründen zu können.

Die FIFA will die Vorfälle nun genau unter die Lupe nehmen.