Life

Kosmetik könnte Kinder dick machen

Wenn eine Frau wegen ihrer Schwangerschaft Make-up trägt, könnte das Kind dadurch übergewichtig werden. Grund dafür ist ein Inhaltsstoff.

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Parabene sind in vielen Lebensmitteln, Kosmetika und Cremes enthalten. Ihre Hauptfunktion ist die eines Konservierungsmittels. Zunehmend stehen sie in der Kritik, weil sie teilweise eine hormonverändernde Wirkung haben können. Es gibt jedoch einen weiteren möglichen Nebeneffekt, der erst in jüngster Zeit erforscht wurde.

Parabene hemmen Sättigungsgefühl

Wie eine neue Studie zeigt, kann es einen Zusammenhang zwischen der Paraben-Aufnahme der Mutter während der Schwangerschaft und dem Übergewicht von Kindern im Alter von ein bis acht Jahren geben. Die Studienergebnisse wurden gerade im Nature Communications-Fachmagazin veröffentlicht. Dazu untersuchten die Forscher 629 Mutter-Kind-Paare. Die Mütter wurden zu ihrem Kosmetikgebrauch befragt.

Effekt bei Mädchen deutlicher

Dieser Effekt ist besonders bezeichnend bei Mädchen: "Wir konnten zeigen, dass die Mütter, die eine erhöhte Paraben-Belastung in der Schwangerschaft hatten – was wir im Urin von schwangeren Studienteilnehmerinnen testeten –, ein höheres Risiko hatten, dass ihre Kinder bis zum achten Lebensjahr irgendwann einmal ein Übergewicht entwickeln. Insbesondere haben wir das in den Mädchen gesehen," so Kristin Junge gegenüber Deutschlandfunk.

Die Forscher suchten nach einer Erklärung für den Effekt. In Experimenten mit Mäusen zeigte sich ebenso, dass, wenn die Maus-Mutter Parabene über die Nahrung aufnahm, die weiblichen Nachkommen mehr Nahrung zu sich nahmen.

Es besteht somit die Möglichkeit einer veränderten Hunger-Sättigungs-Regulation. Parabene mindern das Sättigungsgefühl und lassen den Appetit steigen. Somit erhöhen sie das Risiko von Übergewicht im Kindesalter.

Wie die Auswertungen zudem zeigen, benutzen die meisten Frauen mindestens ein Produkt, das Parabene enthält. Viele Mediziner raten generell auf parabenfreie Kosmetikprodukte während der Schwangerschaft umzusteigen.