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Krebserregende Brust-Implantate auch in Ö

Heute Redaktion
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Allein in Frankreich sollten sich 30.000 Frauen ihre Brustimplantate entfernen lassen. Die Firma PIP verwendete billiges Industrie-Silikon statt hochwertigem Material. Die Schrott-Implantate stellten sich als krebserregend heraus. Auch nach Österreich wurde die Billig-Ware verscherbelt und bis September von Ärzten eingesetzt.

Fünf österreichische Ärzte arbeiteten mit dem minderwertigen Silikon. Erst im September wurde der letzte Billig-Busen fabriziert, so Marcus Müllner von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES). 8 Frauen sind in der Steiermark betroffen - drei Implantate wurden bereits entfernt - bei den fünf übrigen gebe es keine Probleme.

Betroffene werden kontaktiert

Die Firma AGES wird sich mit den betroffenen Frauen in Verbindung setzen. Durch die Weihnachtsfeiertage kann das länger als ein paar Tage dauern, so Müller.

Mindestens acht Krebsfälle in Frankreich

In Frankreich gehen schon mindestens acht Krebsfälle auf das Konto der Firma PIP. 2000 Beschwerden von Frauen, die sich die Brüste richten ließen, liegen schon vor. Zwei der Betroffenen sollen bereits gestorben sein.

PIP seit 2010 pleite

Ende dieser Woche soll eine große Rückruf-Aktion starten. Die Firma PIP, die die mangelhafte Ware fabrizierte, ist allerdings schon 2010 bankrott gegangen.

"Hausgemachtes Gel" verwendet

Die französischen Behörden hatten festgestellt, dass die meisten Brustimplantate des Herstellers PIP, die seit 2001 hergestellt wurden, nicht mit dem ursprünglich vorgesehenen Silikongel gefüllt waren. Staatsanwalt Jacques Dallest hatte in Marseille gesagt, die Firma habe stattdessen ein "hausgemachtes Gel" verwendet, wodurch das Risiko von Rissen bei den Implantaten und in der Folge auch von Entzündungen erhöht sei. Das verwendete Gel sei zehn Mal billiger als ein ordnungsgemäßes Gel gewesen. Dadurch habe die Firma PIP rund eine Million Euro jährlich gespart.

APA/Red.