Wirtschaft

Kreditkarten: EU will Gebühren senken

Heute Redaktion
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In Europa sollen die Gebühren für den Einsatz von Kreditkarten und EC-Karten sinken, um Händler und letztlich auch Verbraucher zu entlasten. Das Europaparlament stimmte am Donnerstag in Brüssel für eine entsprechende Deckelung der milliardenschweren Gebühren bei der Kartenzahlung. Die Pläne würden vor allem Anbieter wie Visa oder Mastercard treffen. Weiters hat das Parlament für die Abschaffung von Handy-Roaming gestimmt.

In Europa sollen die Gebühren für den Einsatz von Kreditkarten und EC-Karten sinken, um Händler und letztlich auch Verbraucher zu entlasten. Das Europaparlament stimmte am Donnerstag in Brüssel für eine entsprechende Deckelung der milliardenschweren Gebühren bei der Kartenzahlung. Die Pläne würden vor allem Anbieter wie Visa oder Mastercard treffen. .

Es geht um Gebühren, die die Bank des Händlers an die Bank des Kunden zahlen muss, wenn der Kunde mit Karte bezahlt (Interbankenentgelt). Die Pläne werden nur Gesetz, wenn das EU-Parlament mit den EU-Staaten einen Kompromiss findet. Die Gespräche sollen im Sommer starten.

Die von Land zu Land sehr unterschiedlich hohen Entgelte sollen nach dem Willen von Kommission und Parlament auf 0,3 Prozent des Zahlungsbetrags bei Kreditkarten und auf 0,2 Prozent oder 7 Cent für sogenannte Debitkarten begrenzt werden. Derzeit sind sie in einer Reihe von EU-Staaten deutlich höher.

Es geht um 730 Millionen Euro

In Deutschland könnte dies vor allem für niedrigere Kreditkartengebühren sorgen. Die in Deutschland vielfach benutzten EC-Karten gehören zu den Debitkarten, sind aber aufgrund eines einfacheren Systems von den Plänen ausgenommen. Die Preisobergrenzen seien "berechtigte Mittel, das wettbewerbsfeindliche Oligopol weniger Kartenanbieter aufzubrechen", erklärte der Grünen-Abgeordnete Sven Giegold. Wo der Wettbewerb nicht funktioniere und Missbrauch vorliege, müsse der Staat eingreifen.

Für die Kartenanbieter könnten die Pläne aus Brüssel Einnahmeverluste in Milliardenhöhe bedeuten, die Kommission beziffert sie auf 730 Millionen Euro pro Jahr. In Kraft treten sollen die neuen Vorschriften dann binnen eines Jahres.