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"Kommt ein Eisbär zu nahe, muss ich schießen"

Heute Redaktion
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Biologe Maarten Loonen hatte mehrere Begegnungen mit Eisbären. Er äußerst sich zum Eisbär-Angriff und erklärt, dass diese den Menschen als Beute sehen.

Der Fall sorgte bei Tierschützern weltweit für Empörung: Ein deutsches Crew-Mitglied des Kreuzfahrtschiffs MS Bremen wurde am Samstag auf Spitzbergen von einem Eisbären angegriffen und schwer verletzt. Seine Kollegen erschossen das Tier daraufhin.

Die Bärenattacke ereignete sich etwas nördlich von der niederländischen Arktisstation, auf der derzeit unser Reporter Daniel Krähenbühl weilt. Er hat Biologe Dr. Marteen Loonen zum Vorfall befragt.

Biologe hat Verständnis für die Crew

Im Video verteidigt er das Vorgehen der Crew des Kreuzfahrtschiffes: "Er hatte den Eisbären wohl einfach nicht gesehen, bevor er an Land ging. Eisbären sind sehr, sehr gefährlich." Es gebe nur zwei Tierarten, die den Menschen als Beute anschauen würden, nämlich den Tiger und den Eisbären.

Quelle: 20 Minuten

Diese würden sich zunehmend an die Menschen gewöhnen: "Wir sehen Eisbären sicher zweimal Woche. Sie kommen, um Eier zu essen." Wenn man ins Feld gehe, müsse man auf der Hut sein. "Wir haben eine Signalpistole, aber auch ein Gewehr."

Komme ein Eisbär näher als 30 Meter, müsse man schießen: "Es gibt keine andere Möglichkeit. Für eine Betäubung bleibt zu wenig Zeit." Er habe zweimal die Signalpistole benützen, aber zum Glück noch nie scharf schießen müssen.

Bei der Begegnung mit dem Bären hätten seine Beine stark gezittert. "Ich fragte mich, ob ich mich überhaupt auf den Beinen halten kann." Sehe man einen Eisbären, begebe man sich am besten möglichst schnell ins Innere eines Hauses. (red)