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Künstliche Intelligenz restauriert berühmtes Gemälde

Ein Gemälde des Künstlers Rembrandt wurde vor rund 300 Jahren zurecht geschnitten. Nun ist es der KI gelungen, die fehlenden Teile zu rekonstruieren.

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    So sieht das Rembrandt-Gemälde "Die Nachtwache" aus – oder so ähnlich sah es zumindest vor rund 400 Jahren aus.
    So sieht das Rembrandt-Gemälde "Die Nachtwache" aus – oder so ähnlich sah es zumindest vor rund 400 Jahren aus.
    Rijksmuseum

    Das berühmte Gemälde "Die Nachtwache" des niederländischen Malers Rembrandt van Rijn ist beinahe 400 Jahre alt. Im Jahr 1715 wurde das Bild allerdings rundherum abgeschnitten, damit es zwischen zwei Türen im Rathaus von Amsterdam passte. Insbesondere der linke Teil des Bildes wurde dabei gestutzt – ganze 60 Zentimeter wurden abgeschnitten – sodass einige der gemalten Strukturen und Figuren vollends verloren gingen.

    Nun hat es eine Computer-Software aber geschafft, das Bild mittels Künstlicher Intelligenz so genau wie möglich zu restaurieren und nachzustellen. Dies war möglich, da einem Computer verschiedenste Informationen zu den fehlenden Teilen des Gemäldes eingespeist wurden. Dazu gehörten unter anderem Bilder von zwei gemalten Kopien (eine vom Maler Gerrit Lundens) und Miniaturversionen des Gemäldes, bevor das Bild zerschnitten worden war. Eine befindet sich in der Londoner Nationalgalerie.

    Ohne menschliche Künstler

    Anstelle eines menschlichen Künstlers lernte die Künstliche Intelligenz so alle Details des Rembrandt-Gemäldes kennen und stellte eine pixelgenaue Kopie der fehlenden Teile her. Die gescannten Bilder lieferten dabei die Vorlagen, was Details, Farben und Pinselstriche angeht.

    "Das neurale Netzwerk hat es geschafft, mehr als 10.000 gemeinsame Details zwischen der Kopie von Lundens und und dem Original-Bild zu erkennen", erklärt Robert Erdmann, Wissenschaftler am Rijksmuseum in Amsterdam gegenüber Artnews.com. "Wir haben versucht, die beste Vermutung anzustellen, wie Die Nachtwache ausgesehen haben könnte, ohne tatsächlich einen menschlichen Künstler in den Prozess zu involvieren."

    Nach der Fertigstellung wurden die fehlenden Teile, die die KI rekonstruiert hatte, ausgedruckt und an den Seiten des berühmten Gemäldes angebracht. Nun können Besucherinnen und Besucher drei zusätzliche Figuren im ausgestellten Kunstwerk bewundern – allerdings nur für drei Monate. Danach werden die restaurierten Teile des Gemäldes, das im Rijksmuseum in Amsterdam hängt, wieder entfernt.