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Kult-Heißsporn Naumoski rechnet mit Bundesliga ab

Ex-Bundesliga-Star Ilco Naumoski ist inzwischen Jugendtrainer in China. Warum er das Reich der Mitte Österreich vorzieht.

Heute Redaktion
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Vor drei Jahren endete die aktive Karriere von Ilco Naumoski. Der ehemalige Stürmer erlangte in der österreichischen Bundesliga als jahrelanger Legionär von Mattersburg Kult-Status. 2013 verabschiedete er sich aus dem Burgenland, spielte bei Inter Baku und Vardar Skopje, ehe er seine Schuhe wegen schweren Verletzungsproblemen an den Nagel hängen musste.

In Österreich sorgte er seither zwei Mal für Schlagzeilen. Einmal 2015, als er in einem Interview erzählte, dass er wegen schlechter medizinischer Versorgung nicht mehr laufen könne. Mehrere Beinoperationen waren notwendig. Im Vorjahr wurde Naumoski in einem Strafprozess am Wiener Landesgericht zu einer bedingten Haftstrafe von sieben Monaten verurteilt - er soll in einem Nachtlokal in Wien im Sommer 2015 gemeinsam mit zwei Bekannten einen 24-Jährigen bewusstlos geschlagen haben.

China-Job und Bundesliga-Abrechnung

Inzwischen treibt Naumoski seine Karriere als Fußball-Trainer voran. Den Mazedonier hat es dabei nach China verschlagen, wo er als Jugendtrainer aktiv ist. Das Engagement in Asien sei für ihn eine "Expedition".

Im Interview mit "Salzburg24" blickte er nun auf seine Zeit in Österreich zurück und ärgerte sich: "Teilweise ist mir die Lust auf den österreichischen Fußball vergangen. Mannschaften wie Wiener Neustadt oder Grödig sehe ich als keine Bereicherung für den Profi-Fußball an."

"In Österreich hatte ich zu diesem Zeitpunkt trotz Angeboten keine Lust, eine Mannschaft zu übernehmen. Ein Engagement in Österreich muss nicht unbedingt sein. Es gibt noch viel bessere und spannendere Ligen mit hochkarätigen Spielertransfers."

Für die heimische Zukunft sieht er schwarz. Die Ligareform werde die Qualität weiter mindern. Um diese zu steigern, brauche die Bundesliga wieder Typen wie ihn, "solche gibt es nicht mehr im österreichischen Fußball".

(Heute Sport)