Wirtschaft

Kulterer & Co ab Montag wieder vor Gericht

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Bei der Neuauflage im Untreueprozess am Landesgericht Klagenfurt geht es wie schon im ersten Verfahren 2011 um Untreue. Der angeklagte Ex-Prokurist Albin Ruhdorfer war nicht erschienen, er soll sich in Villach im Krankenhaus befinden.

Die Verteidiger der angeklagten Ex-Hypo-Manager, Wolfgang Kulterer und Gert Xander, forderten vor dem Prozess Freispruch. Kulterers Anwalt Ferdinand Lanker erklärte in seinem Eröffnungsstatement, dass die Schuld für das Milliarden-Debakel bei der BayernLB, die die Hypo gekauft hatte, liege. Den Milliarden-Skandal könne man seinem Mandanten nicht anlasten. Kulterer habe keine Befugnis gehabt, Weisungen zur Vergabe eines Kredits zu erteilen, daher gebe es auch keine Bestimmung.

Gernot Murko, Verteidiger von Gert Xander, erklärte, dass es an der wirtschaftlichen Situation der Hypo, die zu diesem Zeitpunkt Kredite in der Höhe von rund 3,5 Mrd. Euro vergeben gehabt hatte, nichts geändert hätte, wenn dieser Kredit nicht gewährt worden wäre. Der Schritt habe der Stärkung des Wirtschaftsstandortes Kärnten gedient und zu dem Zeitpunkt der Kreditvergabe habe man ausschließen können, dass die Gesellschaft vom Land fallen gelassen werden könnte. Xander habe sein Pouvoir nicht überschritten und auch nicht keinen Befugnismissbrauch begangen, sagte Murko.

Xander spricht von "Blankokredit"

Es hat keine Sicherheiten für den Kredit an die Fluglinie Styrian Spirit gegeben. Es war ein Blankokredit. Das hat der angeklagte Ex-Manager der Hypo Alpe Adria Bank, Gert Xander, am Montag im Untreue-Prozess am Landesgericht Klagenfurt ausgesagt. Er hatte im Jahr 2005 als Vorstand der Hypo Austria das Darlehen in der Höhe von 2 Mio. Euro an die Fluglinie bewilligt.

Ex-Hypo-Prokurist nicht erschienen

Der angeklagte Ex-Prokurist Albin Ruhdorfer, dem vorgeworfen wird, der maroden Fluglinie Styrian Spirit zwei Millionen Euro Kredit ohne Besicherung gewährt zu haben, war am Montag nicht erschienen. Sein Verteidiger erklärte, er habe seit Anfang November des vergangenen Jahres keinen Kontakt zu seinem Mandanten gehabt. Laut Gutachter ist Ruhdorfer verhandlungsfähig, Staatsanwalt Andreas Höbl beantragte die Vorführung Ruhdorfers. Rechtsanwalt Herbert Felsberger lehnte den Vorschlag von Richter Christian Liebhauser-Karl, wonach Ruhdorfer am zweiten Verhandlungstag freiwillig erscheinen solle, ohne dass ihm daraus Nachteile erwachsen würden, ab.