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Kurden-Allianz startet Offensive gegen Raqqa

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) gerät militärisch an allen Fronten unter Druck. Nachdem im Irak Regierungstruppen und kurdische Peschmerga die IS-Hochburg Mossul belagern, startet eine Allianz aus Kurden, Arabern und Christen in Nordsyrien eine Offensive gegen die IS-Hauptstadt Raqqa.

Die gerät militärisch an allen Fronten unter Druck. Nachdem im Irak Regierungstruppen und kurdische Peschmerga die IS-Hochburg Mossul belagern, startet eine Allianz aus Kurden, Arabern und Christen in Nordsyrien eine Offensive gegen die IS-Hauptstadt Raqqa. 

Seit dem vergangenen Jahr kämpfen die kurdische YPG zusammen mit arabischen und christlichen Gruppen als "Syrische Demokratische Streitkräfte" (SDF) in Nordsyrien erfolgreich gegen die IS-Dschihadisten. Nun hat eine SDF-Kommandeurin in einer Pressekonferenz den Sturm auf die IS-Hauptstadt Raqqa angekündigt.

In den kommenden Wochen werden 30.000 Kämpfer in der Operation mit dem Namen "Ghadab al-Firat " ("Zorn des Euphrat") zunächst Raqqa einkesseln und dann erobern. Vier Fünftel der teilnehmenden Kämpfer sind laut SDF ehemalige Einwohner von Raqqa, die einst vor den IS-Dschihadisten geflohen sind.

Anti-IS-Koalition unterstützt aus der Luft

Die von den Kurden angeführte Allianz wird von der Anti-IS-Koalition unter Führung der USA aus der Luft unterstützt. Auf die selbe Art und Weise haben die SDF bereits große Teile Nordsyriens vom IS befreit. Der Vorstoß auf die nördliche Hochburg des IS findet gleichzeitig mit dem Sturm auf Mossul statt.

Die Strategie: Die Kräfte des IS sollen geteilt werden, so dass die Terrormiliz an allen Fronten gleichzeitig unter Druck gerät und kollabiert. Die SDF bereiten sich auf einen langwierigen Kampf vor, da der "Islamische Staat" seine de facto "Hauptstadt" erbittert verteidigen wird. Für die Verbündeten der USA hat die Sicherheit von Zivilisten zudem Vorrang. 

 

This video showing start of operation
— Wladimir (@vvanwilgenburg)

Erdogan wollte Raqqa ohne Kurden erobern

Die YPG und die SDF sind in Syrien die wichtigsten Verbündeten des Westens gegen die sunnitischen Extremisten des IS. Die Kurdenmiliz beherrscht große Teile der Grenze zur Türkei. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte zuvor angekündigt, die türkische Armee würde Raqqa erobern, falls die USA die Unterstützung der syrischen Kurden einstellen.

Die türkische Armee und auch mit ihr verbündete Rebellen würden "keine Rolle" bei der Offensive spielen, sagte Kurden-Sprecher Talal Sello. Eine SDF-Kommandeurin forderte die Türkei laut kurdischer Nachrichtenseite Rudaw auf, sich nicht in syrische Angelegenheiten einzumischen.