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Kurden kesseln mehr als 1.000 IS-Dschihadisten ein

Heute Redaktion
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Eine Offensive der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) in Hasakah im Nordosten Syrien hat sich für rund 1.200 Dschihadisten zur Todesfalle entwickelt. Nachdem die IS-Kämpfer zunächst weit ins Zentrum der von Kurden und Regime-Truppen gehaltenen Stadt vordrangen, wurden sie in den vergangenen Tagen von Kämpfern der YPG eingekesselt.

Eine Offensive der in Hasakah im Nordosten Syrien hat sich für mehr als 1.000 Dschihadisten zur Todesfalle entwickelt. Nachdem die IS-Kämpfer zunächst weit ins Zentrum der von Kurden und Regime-Truppen gehaltenen Stadt vordrangen, wurden sie in den vergangenen Tagen von Kämpfern der YPG eingekesselt.

Als siegreiche selbsternannte "Gotteskrieger" stießen Kämpfer der IS-Terrormiliz seit Ende Juni tief in die nordöstliche syrische Region Jazira vor, ihr Ziel: die Stadt Hasakah. Immer weiter rückten die IS-Verbände zum Zentrum der Großstadt vor. Die Verteidiger - Kurden sowie Soldaten der Assad-treuen Armee - hatten dem überlegenen Ansturm wenig entgegenzusetzen und mussten sich immer weiter zurückziehen.

IS drohte mit blutiger Rache

Erst wenige Tage vor Beginn der Offensive hatten kurdische Kämpfer die strategisch wichtige Grenzstadt Tel Abyad erobert und damit einen zentralen Nachschubweg in die Türkei gekappt. Die Hasakah-Offensive drohte ein blutiger Rachefeldzug zu werden.

Doch die kurdischen Volksverteidigungseinheiten der YPG kamen den bedrängten Verteidigern zu Hilfe. In einer Zangenbewegung kappten ihre Kämpfer zunächst die Nachschubwege der IS-Dschihadisten und kesselten die Angreifer anschließend ein.

20 July 2015 |
— CC news (@CizireCanton)
Nun zieht sich die Schlinge für die IS-Kämpfer immer weiter zu, wie eine von der Lokalregierung veröffentlichte Karte zeigt (siehe Tweet). Nach Schätzungen der Verteidiger sollen sich etwa 1.200 Dschihadisten in der Falle befinden. Derzeit sind noch drei Stadtteile in der Gewalt des "Islamischen Staates". Auch diese werden von der YPG nach und nach befreit.

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IS schoss Giftgas auf Wohngebiete

Die IS-Kämpfer haben auch keinerlei Skrupel zu geächteten Kampfmethoden wie dem Einsatz von Giftgas zu greifen. Im Juni setzte der IS bei Kämpfen im Osten von Hasakah Chlorgas-Granaten ein. Zahlreiche unbeteiligte Zivilisten mussten wegen schweren Vergiftungen und Verätzungen behandelt werden.

 
Hasakah ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Die "Multikulti-Stadt" wird hauptsächlich von Kurden bewohnt, besitzt aber auch eine große Gemeinde assyrischer Christen. Deren zum Teil antike Kirchen waren in der Vergangenheit immer wieder Ziel von IS-Anschlägen.

Doch die Terrormiliz hat es bisher nicht vermocht, die Bevölkerung zu spalten. Als die Terrorkämpfer vor etwas mehr als einer Woche das Kraftwerk eroberten und der Stadt den Strom abdrehten, setzen die Christen ein Zeichen und läuteten die Zeit zum Fastenbrechen für ihre muslimischen Nachbarn, wie Bewohner vor Ort unter anderem auf Twitter berichteten.

Only in , churches ring their bells at Iftar time for fellow Syrian Muslims to break their fast
— Ahmad Al-Issa (@ahmadalissa)

Armee-Angriff in Aleppo

Die syrische Armee hat am Montag außerdem einen Raketenangriff auf ein Wohnviertel im Zentrum von Aleppo gemacht. Mindestens 50 Menschen wurden verletzt, darunter 18 Zivilisten, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtet.

Die syrische Opposition verurteilt den Angriff, man habe auf Wohnhäuser von Zivilisten gezielt und dabei zahlreiche Häuser zerstört und beschädigt.