Politik

Kurz: "Der Westbalkan ist meine Schwerpunktregion"

Heute Redaktion
Teilen

Keine 24 Stunden nach seiner Angelobung als jüngster Außenminister Europas spricht Sebastian Kurz (27) in "Heute" über den Umgang mit Häme, Gratulanten und seine neuen Aufgaben in Europa.

spricht Sebastian Kurz (27) in "Heute" über den Umgang mit Häme, Gratulanten und seine neuen Aufgaben in Europa.

"Heute": Kränkt Sie ?

Sebastian Kurz: Lob ist immer angenehmer als Kritik. Beides gehört dazu, beides vertrage ich.

Fühlen Sie sich nach 2,5 Jahren in der Regierung noch "jung"?

S.K.: Ja, ich wohne noch immer in derselben Wohnung in Meidling, habe dieselben Freunde.

Können Sie Kritik an mangelnder Erfahrung nachvollziehen?

S.K.: Ja, natürlich! Ich bringe wenig diplomatische Erfahrung mit, dafür 2,5 Jahre Regierungserfahrung, habe Fleiß bewiesen und dass ich zuhören kann. Im Außenministerium kann ich auf Wissen großartiger Diplomaten zurückgreifen. Wenn man das Wissen mit meinem unkonventionellen Zugang verbindet, kann eine interessante neue Positionierung herauskommen.

Die ersten internationalen Gratulanten waren …

S.K.: Schwedens Außenminister Carl Bildt via Twitter, UN-Generalsekretär Ban Ki-moon rief an.

Ihr Vorbild in der Diplomatie?

S.K.: Ich bewundere Nelson Mandela, respektiere den serbischen Finanzminister, der mit 28 Jahren diese Aufgabe übernommen hat.

Im Jänner starten EU-Beitrittsverhandlungen mit Serbien …

S.K.: Der Westbalkan ist meine Schwerpunktregion in der ersten Phase als Minister. Wir sind Top- Investor, haben Gewicht, und es leben in Österreich sehr viele Menschen, die dort ihre Wurzeln haben. Meine erste Auslandsreise führt am Freitag nach Kroatien.

Ihr Vorgänger zog den Ministerrat in Wien den EU-Außenministerräten vor. Sie?

S.K.: Die europäischen Sitzungen behandle ich vorrangig.

Israels Medien widmen Ihnen viel Aufmerksamkeit. nach dem Golanabzug ist das Verhältnis belastet. Wie wollen Sie das ändern?

S.K.: Mir ist ein sehr gutes Verhältnis zu Israel wichtig. Aus unserer historischen Verantwortung heraus und weil ich mit der Israelitischen Kultusgemeinde im Integrationsbereich sehr gut zusammengearbeitet habe. Ich habe vor, möglichst bald zu einem Antrittsbesuch nach Israel zu reisen. Im Nahost-Konflikt selbst streben wir eine Zweistaatenlösung an.

Plötzlich tragen Sie Krawatte. Wie viele Krawatten haben Sie?

S.K.: Nachdem ich bei der Angelobung vor 2,5 Jahren keine trug, haben mir Freunde etliche geschenkt. Mit Krawatten bin ich für mehrere Leben ausgerüstet.