Österreich

Kurz: Imame werden weiter aus Ausland finanziert

Heute Redaktion
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Kurz bei der Präsentation der "Rolle der Moschee im Integrationsprozess"
Kurz bei der Präsentation der "Rolle der Moschee im Integrationsprozess"
Bild: picturedesk.com

Insgesamt 16 Wiener Moscheen wurden unter die Lupe genommen: Islamismus-Experte Heiko Heinisch und ÖVP-Chef Sebastian Kurz stellten die Studie am Montag vor.

Bei der Überprüfung stellte sich heraus, dass sechs der Moscheevereine die Integration der muslimischen Mitglieder aktiv behindern würden, so Islam-Experte Heiko Heinisch in der Pressekonferenz. Teilweise seien sogar fundamentalistische Tendenzen erkennbar gewesen. Besonders türkische Moscheevereine seien hier negativ aufgefallen. Schlechteste Bewertung erhielt die Milli Görüs Gemeinschaft.

Auch positive Beispiele

Weitere Namen wollte der Islamismus-Experte bewusst nicht nennen. Er betonte aber, dass die Fälle an die Behörden zu Ermittlungen weitergeleitet wurden.

Heinisch merkte aber auch an, dass es positive Beispiele gab. Besonders bosnische Moscheevereine seien ein Beispiel für gute Integration.

Kurz will Fehlentwicklungen beenden

ÖVP-Chef Sebastian Kurz sprach seine Position gegenüber dem politischen Islam an. Ihm sei die Zusammenarbeit mit Religionsgemeinschaften wichtig, gegen andere Religionen hetzen würde er nicht: "Ich habe Muslime im Team, genauso wie Personen aus der jüdischen Community."

Ihn würde es vielmehr stören, wenn Menschen das Problem zu ignorieren versuchen würden. Kurz finde das Thema wichtig: "Auch Muslime sind froh, wenn diesen negativen Entwicklungen ein Ende gesetzt wird." Er würde die Fehlentwicklungen aufzeigen und beenden wollen.

Verdacht der Auslandsfinanzierung

In Österreich gibt es derzeit rund 400 Moscheen. Das wöchentliche Freitagsgebet besucht ungefähr 40 Prozent aller muslimischen Männer. Der Platz für Frauen ist hier oftmals begrenzt.

Außerdem bestehe weiterhin der Verdacht, dass Imame aus dem Ausland finanziert werden. In knapp 60 Fällen wurden bereits Ermittlungen vom Kultusamt im Bundeskanzleramt eingeleitet. Das Innenministerium und das Finanzministerium werden sich der Sache nun annehmen, hieß es.

(slo)