Kurzer Auftritt erster saudischer Olympionikin

Wodjan Ali Seraj Abdulrahim Shaherkani schrieb am Freitag Sportgeschichte. Sie trat als erste Frau aus Saudi-Arabien bei Olympischen Spielen an. Die 16-jährige Judokerin hofft, dass nun auch andere Frauen ihrem Beispiel folgen werden.

Wodjan Ali Seraj Abdulrahim Shaherkani schrieb am Freitag Sportgeschichte. Sie trat als erste Frau aus Saudi-Arabien bei Olympischen Spielen an. Die 16-jährige Judokerin hofft, dass nun auch andere Frauen ihrem Beispiel folgen werden.

Obwohl es um keine Medaille ging, war das Medieninteresse am Freitag in der ExCel-Arena enorm. Mit Spannung wurde der erste Auftritt Shaherkanis erwartet. Die Schwergewichtlerin traf in der ersten Runde des Judo-Turniers auf Melissa Mojica aus Puerto Rico. Nach 80 Sekunden war der Kampf vorbei und Shakerani geschlagen.

"Ich war so nervös. Ich war noch nie vor einer solchen Menschenmenge", zeigte sich die 16-Jährige beeindruckt, die den Sittenwächtern in ihrer Heimat ein Dorn im Auge ist. Frauensport gilt in Saudi-Arabien als schamlos. Schulsport ist für Mädchen verboten, Frauensporteinrichtungen werden nicht genehmigt, und ohne Begleitung eines männlichen Familienmitglieds dürfen Frauen nicht verreisen. In London steht der 16-Jährigen ihr Vater zur Seite.

Auch gab es Streit wegen ihrer Kopfbedeckung. Der Internationale Judoverband verbot ihr, mit Kopftuch anzutreten. Schlussendlich konnte man sich auf eine Art Badehaube einigen. Das IOC und Shakerani hoffen, dass nun ein Zeichen gesetzt wurde. "Ich war aufgeregt und sehr stolz, mein Land hier zu präsentieren. Hoffentlich ist es der Beginn einer neuen Ära, hoffentlich werden andere Frauen mir nachfolgen", erklärte sie, bevor sie von den saudischen Offiziellen in die abgeschiedenen Katakomben der Arena abgeführt wurde.

Erstmals in der olympischen Geschichte haben alle teilnehmenden Nationen Frauen nominiert. Neben Saudi-Arabien schickten auch Katar und Brunei, die in Peking noch keine Athletinnen nominiert hatten, Sportlerinnen nach London.