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Lahme Adler! ÖSV buhlt um deutschen Coach

Heute Redaktion
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Österreichs Skispringer erlebten bei der Vierschanzentournee eine Bruchlandung. Neidisch blickt der ÖSV nach Deutschland, baggert den Erfolgscoach an.

Mitten in der Vierschanzentournee stecken die ÖSV-Springer tief in der Krise. Unmittelbar vor der Heim-WM in Seefeld wurden den rot-weiß-roten Adlern die Flügel gestutzt.

Deshalb blickt der ÖSV nach Deutschland. Die DSV-Adler fliegen den heimischen Skisprung-Stars um die Ohren. Markus Eisenbichler liegt gerade einmal 2,3 Punkte hinter Tournee-Leader Ryoyu Kobayashi.

Der deutsche Höhenflug ist vor allem auch Coach Werner Schuster zu verdanken. Deshalb denkt der österreichische Skiverband an eine Rückholaktion des gebürtigen Vorarlbergers, der zuvor im Skigymnasium Stams tätig war, dabei Gregor Schlierenzauer zum Siegspringer formte.

Der 49-Jährige selbst kann sich eine Rückkehr in seine Heimat ebenso vorstellen, wie er schon oft durchblicken ließ. Bisher hat Schuster jedes Angebot zur Verlängerung des mit Saisonende auslaufenden Vertrags ausgeschlagen. "Er hat überall Erfolg gehabt, er ist eine Autoritätsperson. Wenn wir so einen nicht haben wollen würden, wäre sicher etwas falsch", sagte Mario Stecher, ÖSV-Sportdirektor für die Nordischen, der Tiroler Tageszeitung.

Doch in welcher Funktion soll Schuster zum ÖSV zurückkehren? Als Cheftrainer wohl kaum. Das hat auch Stecher ausgeschlossen. Andreas Felder sitzt trotz der Adler-Misere fest im Sattel. Es könnte eine Funktion als Skisprunglehrer geschaffen werden. "Natürlich ist es eine Überlegung, ihn einzubauen, sonst würden wir nicht mit offenen Augen durchs Leben gehen", so Stecher, der betont: "Am Finanziellen wird es nicht scheitern."

Schuster selbst sehnt sich nach seiner Familie. "Mein Zwölfjähriger sagt: ,Mein Vater ist halt im Winter im Fernsehen.' Das sind große Belastungen, das ist eine sehr komplexe Entscheidung. Und ich kann nur sagen, dass ich das sehr gewissenhaft überlege."

(Heute Sport)