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Landesweite Engpässe bei wichtigen Impfstoffen

Österreich hat niedrige Priorität bei Nachlieferungen. Eng kalkulierte Kontingente sind derzeit für einen Engpass in Österreich verantwortlich.

Heute Redaktion
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Symbolbild
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Bild: Istock

Im Wiener Tropeninstitut sind derzeit Impfstoffe gegen Polio/Diphterie/Tetanus/Keuchhusten, Hepatits A für Erwachsene und Polio zum Teil nicht erhältlich. Und das gerade in der Reisezeit.

"Leider gilt der Engpass der Impfstoffe für ganz Österreich. Ausgenommen ist das Kinderimpfprogramm, für dieses Kontingent ist gesorgt. Aber am freien Markt fehlen immer wieder gewisse Imofstoffe", sagt Ursula Wiedermann, ärztliche Leiterin der Spezialambulanz für Impfungen an der MedUni Wien gegenüber dem "Kurier".

Warum ist das so?

Es liegt an den Produktionsbedingungen. Ein bestimmter Impfstoff wird oft nur von einer einzigen Firma hergestellt. Diese Firma musss den Weltmarkt versorgen. Österreich, als relativ kleines Land, hat keine große Priorität bei der Belieferung, wie Wiedermann erklärt.

Dabei ist Planung sehr wichtig. Es dauert bis zu zwei Jahre, bis ein Impfstoff fertig ist. Deshalb kann hier nicht schnell auf Engpässe reagiert werden.

Und nun?

Droht ein Engpass, bespricht ein Impfgremium mit der Regierung, wie man dennoch die Versorgung aufrecht erhalten kann. Anstatt dem derzeit vergriffenen Vierfach-Präparat für Polio, Diphterie, Tetanus und Keuchhusten kann nun nur noch ein Dreifach-Präparat verwendet werden. Polio muss extra geimpft werden.

Der Engpass besteht übrigens schon seit einem halben Jahr. Der Impfreferent der Ärztekammer, Rudolf Schnitzberger, wird sich aber erst Sorgen machen, wenn der Polio-Impfstoff (Kinderlähmung) ausgeht. "Dann ist es ein richtiges medizinisches Problem", sagt er dem "Kurier". (csc)