Wirtschaft

Lassen Sie sich nicht von Sonderangeboten blenden

Der Black Friday ist der Tag der Rabatte. Doch nicht jedes Angebot ist immer so gut, wie es scheint. Darum ist ein Preisvergleich wichtig.

Heute Redaktion
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Der Black Friday naht. Auch in der Schweiz werben die meisten großen Händler am letzten Freitag im November sowohl online als auch im stationären Handel mit Aktionspreisen und Schnäppchen. Doch sei bei diesen Angeboten Vorsicht geboten, warnt Handelsexperte Julian Zrotz von der Vergleichsplattform Blackfridaydeals.ch in einer Aussendung.

Retailer wenden bei ihren Aktionen oft einen Trick an: Die Preisreduktionen beziehen sich in vielen Fällen nicht auf den aktuellen Marktpreis sondern auf die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers. Die Empfehlung könne oft merklich höher sein als der Marktpreis, wodurch die Aktion großzügiger wirke, als sie wirklich sei. "Die unterschiedlichen Preise fallen vor allem im Multimedia- und Elektronikbereich auf. Aber auch bei Markenartikeln, beispielsweise im Bereich Textilien, ist dieses Vorgehen zu beobachten", sagt Zrotz.

Konsumenten sollen sich nicht beeinflussen lassen

Zrotz von Blackfridaydeals.ch empfiehlt, heruntergesetzte Artikel gerade auch am Black Friday mit Angeboten anderer Händler zu vergleichen. "Zudem soll man sich nicht durch psychologische Tricks der Händler wie angeblich geringe Bestände oder Countdowns beeinflussen lassen", so Zrotz.

Sollte sich ein Kauf im Nachhinein als schlechtes Angebot entpuppen, könne man ihn bei vielen Onlineshops kostenlos retournieren, worauf der Kaufpreis erstattet werde. Das zumindest, solange die Artikel noch ungeöffnet sind.

Viele fallen trotzdem rein

Warum lassen sich viele Konsumenten trotzdem von den Rabattschildern verlocken? Laut Mirjam Hauser, Trend- und Konsumforscherin bei der Gesellschaft für innovative Marktforschung (GIM Suisse), sind bei solchen Angeboten verschiedene Faktoren im Spiel.

Einerseits gibt es psychologische Gründe: "Zahlen sprechen uns einfach an", so Hauser. Sonderangebote regen zu impulsivem statt rationalem Konsumverhalten an: Wenn man etwa schon lange vorhat, sich etwas zu kaufen, wirke das Angebot wie eine Art Rechtfertigung für den Konsumenten, der sonst vielleicht noch länger gewartet hätte. Dazu komme das Element der zeitlichen Begrenzung, das die Angebote noch attraktiver erscheinen lässt. (20min)