Digital

Leichtsinn: Einbrecher spionieren via Facebook

Heute Redaktion
Teilen

Partyfotos liefern den Umgebungsplan des Tatortes und zeigen das potentielle Diebesgut, Statusmeldungen geben den idealen Zeitpunkt an. Wer Soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter fahrlässig nutzt, läuft Gefahr, Einbrechern als Komplize zu dienen.

"Liege gerade in Miami am Strand", "Zwei Wochen Heli-Skiing in Vancouver" oder "Der neue LCD-Fernseher ist genial". Statusmeldungen wie diese sind für Einbrecher oft interessanter, als für die eigenen Freunde.

Längst haben Gauner das Netz als wichtige Informationsquelle für sich entdeckt: Profil anlegen, Freundschaftsanfrage abschicken, Bestätigung abwarten - schon kann man am Leben einer wildfremden Person teilnehmen.

Wie das britische Finanz- und Versicherungsunternehmen Legal & General herausgefunden hat, nutzen professionelle Einbrecher die via Facebook & Co. gesammelten Infos, um ihre Diebestouren vorzubereiten.

User oft fahrlässig

Viele User machen es den Ganoven denkbar einfach. 38 Prozent aller Nutzer von Sozialen Netzwerken veröffentlichen ihre Urlaubspläne. Eine Studie des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Opinion Matters hat zudem ergeben, dass 13 Prozent aller Facebook-User Freundschaftsanfragen von Unbekannten ohne Überprüfung annehmen. Twitter-Nutzer leben noch freizügiger: Gerade einmal 8 von 100 Bloggern kontrollieren ihre sogenannten "Follower", die regelmäßig mitlesen.

Besonders einfach macht man es Einbrechern, wenn man seine privaten Daten ebenfalls veröffentlicht. Neun Prozent der männlichen User geben ihre Privatadresse an, bei den Damen sind es "nur" vier Prozent.

"Internet-Shopping für Diebe"

Michael Fraser, ein ehemaliger Einbrecher, hat bei der Erstellung der Studie mitgeholfen. "Ich nenne es Internet-Shopping für Diebe. Es ist unglaublich einfach, Menschen über diese Seiten auszuspionieren und Infos über ihr Zuhause zu sammeln...Und das gemütlich vom Sofa aus", sagt der Ex-Ganove.