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Lenovo tanzt mit dem Phab 2 Pro den Tango

Das Phab 2 Pro ist gigantisch – und eines der ersten Handys auf dem Markt mit Googles 3-D-Technik Tango. Was das bringt?

Heute Redaktion
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Das Phab 2 Pro als ein ganz normales Smartphone zu bezeichnen, ist falsch. Das Display misst 6,4 Zoll. Damit ist es deutlich größer als so manches andere Gerät auf dem Markt. Lediglich Fans von Baggypants werden das Gerät mühelos im Hosensack verstauen können. Die Bedienung des XXL-Geräts ist entsprechend nur mit zwei Händen möglich.

Mit knapp 260 Gramm wiegt der Brocken zudem fast doppelt so viel wie das iPhone 7. Das hat mehrere Gründe. Einerseits sitzt in dem Gehäuse ein gigantischer Akku, der das Telefon locker zwei Tage mit Strom versorgt. Zudem gibt es neue Technologie, die bis jetzt in kaum einem anderen Mobiltelefon zu finden ist.

Tango: Mix der Realitäten

Die Rede ist von der Tango-Funktion. Damit wird es möglich, die Umgebung mit virtuellen Objekten zu überlagern. Eine Handvoll Tango-Apps gibt es bereits. So lassen sich im Raum Hologramme oder Dinosaurier platzieren, im Spiel fiktive Insekten eliminieren oder ganz simpel 3-D-Scans von realen Objekten erstellen (siehe Video).

Entwickelt wurde die Technologie von Google. Das Tango-Modul befindet sich auf der Rückseite des Phab 2 Pro und hat Kameras und Sensoren. Damit kann das Gerät Räume vermessen und die eigene Position in dem Raum bestimmen. Auf dem Display findet die Vermischung zwischen virtueller und echter Realität statt.

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Portabler 3D-Scanner

Im Test konnten zwei Apps überzeugen: Mit dem Programm Roomy etwa kann die Wohnung mit virtuellen Möbeln neu eingerichtet werden. Sinnvoll ist das etwa bei einem Umzug. Da die Möbel maßstabsgetreu angezeigt werden und auch der Raum mit den Sensoren vermessen wird, muss man nicht mehr mit einem Meterband auf dem Boden herumkriechen, um den Esszimmertisch zu positionieren. Cool ist auch, dass man hier die eingerichtete Wohnung dreidimensional sieht – und zwar aus jedem Blickwinkel.

Spannend ist auch Scenes. Mit dieser App lassen sich Objekte oder selbst ganze Räume in 3D digitalisieren. Das Phab 2 Pro wird mit der App sozusagen zum portablen 3D-Scanner. Die gescannten Objekte weisen erstaunlich viele Details auf und werden sogar mit der originalen Textur überlagert.

Die restliche Ausstattung ist gut, kann mit aktuellen Top-Geräten aber nicht mehr ganz mithalten. So ist das Gerät denn auch schon ein paar Monate alt. Dafür ist der Preis attraktiv: Das Phab 2 Pro ist derzeit ab 479 Euro zu haben. Installiert ist Android 6.

Potenzial für die Zukunft

Fazit: Normale Nutzer werden an Lenovos Phab 2 Pro wohl wenig Freude haben. Für seine Klasse ist es schlicht groß und zu klobig. Dennoch ist das Gerät äußerst spannend. Denn es zeigt, wo die Reise in Zukunft hingehen könnte. Die Tango-Technologie von Google ist zwar noch am Anfang, könnte aber großes Potenzial haben. Schade ist, dass es derzeit nur ein paar Dutzend Apps gibt, die Tango nutzen.

Tango-Apps mit einem tatsächlichen Nutzen lassen sich an einer Hand abzählen. Zwar ist es anfangs lustig, gegen Außerirdische an der Bushaltestelle zu kämpfen – nach einer anfänglichen Euphorie vergeht die Freude daran aber ziemlich schnell. Spannend dürfte es werden, wenn Google die Technologie weiterentwickelt und andere Hersteller auf den Zug aufspringen und das Modul in ihre Geräte integrieren. Bis dahin ist die Tango-Funktion nicht viel mehr als eine Spielerei. (tob)