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Lewandowski-Eklat lässt den Bayern-Coach kalt

Heute Redaktion
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Robert Lewandowski poltert gegen die Bayern – und ärgert damit die Klubführung. Coach Carlo Ancelotti lässt das kalt, ebenso Kapitän Manuel Neuer.

"Bayern muss sich etwas einfallen lassen und kreativ sein, wenn der Verein weiter Weltklassespieler nach München lotsen will", polterte Torjäger Robert Lewandowski im "Spiegel"-Interview. "Wenn man ganz vorne mitspielen will, braucht man die Qualität dieser Spieler. Auch, weil solche Stars ihre Mitspieler besser machen." Kritik an der Klubführung, die den Bossen Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge sauer aufstößt. Auf der sportlichen Ebene sieht man das entspannter. Sowohl Coach Carlo Ancelotti als auch Kapitän Manuel Neuer sehen den "Interview-Eklat" gelassen.

Kapitän und Coach cool



"Für mich als Kapitän ist wichtig, dass wir erfolgreichen Fußball spielen und uns nicht mit einem Interview von Robert Lewandowski beschäftigen. Das ist Sache des Vereins", meint Bayern-Kapitän Manuel Neuer. Coach Ancelotti stellt klar: "Ich muss mit ihm nicht darüber sprechen. Ich spreche mit ihm über das Spiel morgen und das ist das wichtigste."

Rummenigge sauer



Anders sieht das die Klubführung. "Offenbar hat sich Robert von den Paris-Transfers irritieren lassen. Er ist bei uns als Fußballer angestellt – und verdient dafür sehr viel Geld. Ich bedauere seine Aussagen. Schon in der Rückrunde hatte er nach dem Freiburg-Spiel unzutreffende Vorwürfe gegen die Mitspieler erhoben, dass er nicht genügend unterstützt worden wäre", meint Karl-Heinz Rummenigge. Außerdem vermutet er einen "Einflüsterer": "Leider ist sein Berater, Herr Barthel, hier oft der ,Spiritus Rector'. Das war auch hier wieder der Fall. Das Interview ist bewusst am FC Bayern vorbei organisiert worden. Er schadet damit Robert."

Drohen Konsequenzen?



Nicht auszuschließen, dass dem Polen nun von Seiten der Klubführung Ungemach droht: "Loyalität ist Bayern-DNA und wichtig für unsere Fans. Wer öffentlich den Trainer, den Verein oder die Mitspieler kritisiert, kriegt ab sofort Stress mit mir persönlich", stellt Rummenigge klar. "Die Macht der Spieler sehe ich nicht so groß, wie Lewandowski mit einem Blick in seinen Vertrag auch feststellen kann. Er hat bis 2021 ohne Ausstiegsklausel unterschrieben." (gr)