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Lieber Marcel Hirscher

Heute Redaktion
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Bild: marcgirardelli.com

Nein, Platz 14 bei einem Skirennen ist keine Katastrophe. Ich war im Weltcup sogar einmal Letzter. Kopf hoch, Junge! Du bist in den letzten zehn Tagen sechs Rennen gefahren.

Es ist ganz normal, dass du am Zahnfleisch unterwegs bist und einmal am Podest vorbeifährst. Du rufst trotzdem 100 Stunden vor der WM eine Mini-Krise aus und sagst, bei dir im Team rauchen die Köpfe. Ich verstehe dich. Siegertypen ticken so. Aber was ist schon passiert? Du dominierst die Saison. Du bist in Kitzbühel nicht am Limit gefahren – Platz zwei. Im ersten Schladming-Lauf bist du noch länger auf der Kante gestanden – Platz vier.

Im Finale wolltest du dann alles zerreißen, hast die Brechstange ausgepackt und damit deinen effizienten Fahrstil zerstört. Das war schlecht. Punkt. Das wird dir nicht wieder passieren. Dafür bist du zu gut – auch auf aggressivem Schnee, wie er in Vail liegt. Es ist Blödsinn, dass du nur auf Eis schnell bist. Das hast du diese Saison bewiesen. Deinem Papa Ferdl rate ich: Steig ins nächste Schiff! Dann ist er rechtzeitig in den USA. Dort gibt es für euch viel zu feiern – wenn du jetzt cool bleibst.