Hier können Kinder in der Schule Saufen lernen

In der deutschen Stadt Templin (Brandenburg) herrscht Aufregung, berichtet die Lokalzeitung "Nordkurier". Eine besorgte Mutter berichtet dem Blatt, dass ihr 15-jähriger Sohn mit einer Trink-Einverständniserklärung nach Hause gekommen sei.

Die Frau sollte ihre Einverständnis geben, dass der Sohnemann im Rahmen des Präventionsprogramms "Lieber schlau als blau" an einem sogenannten "Trinkexperiment" teilnehmen darf.

In dem Brief heißt es laut "Nordkurier", dass für unter 16-Jährige zwei Trinkeinheiten (TE) geeignet seien. Das entspricht etwa zwei Gläsern Bier oder einem Glas Wein. Höchstens könnten vier TE erlaubt werden, also vier Gläser Bier. "Geht's noch?", zitiert das Blatt die Mutter. "Erst sollen wir unsere Kinder über die Schäden, die Alkohol und Drogen verursachen, aufklären. Und jetzt wird ihnen schon in der Schule der Alkohol von den Lehrern angeboten."

Wenig begeistert

Laut "Bild" sind die Reaktionen entsetzt. "Kinder sind keine Versuchskaninchen, so ein Sprecher der Krankenkasse DAK. Sozialpolitikerin Roswitha Schier (CDU) kritisiert, dass Kinder aus alkoholfreien Haushalten "durch den Gruppenzwang zum Trinken verführt" würden.

Die Zielgruppe des Programms "Lieber schlau als blau" sind Jugendliche ab 16 Jahren, schreibt die Suchtprävention des Landes Brandenburg auf seiner Website.

Im Rahmen des "Trinkexperiments" sollen die Jugendlichen "die Wirkung von Alkohol unter abgesicherten Bedingungen" erfahren, diese messen sowie protokollieren. "Diese Daten werden anschließend in drei Unterrichtseinheiten ausgewertet." Die Jugendlichen sollen dabei "frühzeitig bei der Entwicklung eines risikoarmen und verantwortungsvollen Trinkverhaltens" begleitet werden.

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(lu)