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Linke Hoden sind wärmer als rechte

Heute Redaktion
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Die Universität Harvard hat mehrere absurde Studien mit den Ig-Nobelpreisen ausgezeichnet – darunter eine über die Hoden französischer Pöstler.

Roger Mieusset und Bourras Bengoudifa haben es geschafft. Die französischen Fruchtbarkeitsexperten haben einen Ig-Nobelpreis gewonnen. Damit zeichnet die US-Eliteuniversität Harvard zum 29. Mal zehn wissenschaftliche Studien aus, die "erst zum Lachen und dann zum Denken anregen".

Die französischen Forscher hatten sich der Frage angenommen, ob es beim Mann Temperaturunterschiede in den Hoden gibt. Dafür versahen sie mehrere Postler und Busfahrer mit Thermometern im Schritt. Dann mussten diese angezogen oder nackt verschiedene Positionen einnehmen, während die Temperatur gemessen wurde. Und tatsächlich: Es zeigte sich, dass der linke Hoden etwas wärmer war. Die Gründe dafür sind unklar, eventuell liegt es daran, dass er meist etwas größer ist und etwas tiefer hängt.

Papierflieger aus US-Dollar

Neben Postlerhoden ging es an der traditionell klamaukig-schrillen Gala zu den Ig-Nobelpreisen auch um Kinderspucke, Wickelmaschinen, magnetisierte Kakerlaken und würfelförmigen Wombat-Kot. Die Preise sollen nach Angaben der Veranstalter "das Ungewöhnliche feiern und das Fantasievolle ehren". Zwischendurch fliegen bei der anderthalbstündigen Preisverleihung Papierflieger durch die Luft, es gibt Sketche und bizarre Kurz-Opern. Wie jedes Jahr reisten auch diesmal wieder echte Nobelpreisträger an.

Der deutsche Universitätsprofessor Andreas Voss und sein Sohn Timothy aus Heidelberg gewannen gemeinsam mit dem Kollegen Habip Gedik die Auszeichnung in der Kategorie Wirtschaft für eine Studie darüber, welches Papiergeld aus welchem Land am besten gefährliche Bakterien verbreitet. "Geldscheine, die sich klebrig oder dreckig anfühlen, müssen nicht verseucht sein", sagte Timothy Voss in seiner Dankesrede. "Aber der rumänische Leu und der US-Dollar gehörten zu den schlimmsten Währungen. Bei denen können wir euch nur einen Rat geben: Faltet sie zu Papierfliegern und schmeißt sie gleich weg."

Länger leben dank Pizza

Forscher Fritz Strack von der Uni Würzburg gewann in der Kategorie Psychologie für seine Entdeckung, dass es Menschen zum Lächeln bringt und glücklicher macht, wenn sie einen Stift im Mund halten – um dann zu entdecken, dass das doch nicht stimmt.

In der Kategorie Medizin gewann ein Wissenschaftler aus Italien für die Sammlung von Beweisen, dass Pizza gegen Krankheiten und Tod schützt – wenn sie in Italien gemacht und gegessen wird. Die italienische Ernährungsweise sei einfach sehr gesund, erklärte Silvano Gallus auf der Bühne. "Aber lasst die Finger weg von der Salami." In der Kategorie Biologie gewannen Wissenschaftler aus Singapur, China, Australien, Polen, Bulgarien und den USA für die Entdeckung, dass tote magnetisierte Kakerlaken sich anders verhalten als lebende magnetisierte Kakerlaken.

Ein halber Liter Spucke

Wissenschaftler aus Japan bekamen den Preis in der Kategorie Chemie für die Schätzung des Volumens der Spucke, die ein typisches fünfjähriges Kind pro Tag produziert. 500 Milliliter seien das, verriet einer der Forscher. Ein Wissenschaftler aus dem Iran erhielt den Preis in der Kategorie Technik für die Erfindung einer Wickelmaschine für Babys.

Forscher aus Großbritannien, Saudi-Arabien, Singapur und den USA bekamen die Auszeichnung in der Kategorie Frieden für den Versuch, den Genuss am Kratzen einer juckenden Stelle am Körper zu messen. Und Wissenschaftler aus den USA, Taiwan, Australien, Neuseeland, Schweden und Großbritannien wurden in der Kategorie Physik für Untersuchungen ausgezeichnet, wie und warum Wombats würfelförmig kacken.