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Linz vertreibt Obdachlose mit "Christbaum-Trick"

Heute Redaktion
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Mit diesen Christbäumen neben den Sitzbänken im Linzer Volksgarten sollen Obdachlose vertrieben werden.
Mit diesen Christbäumen neben den Sitzbänken im Linzer Volksgarten sollen Obdachlose vertrieben werden.
Bild: Wilhelm Holzleitner

Linz hat neben den Sitzbänken im Volksgarten Christbäume aufstellen lassen. Damit sich dort, beim Weihnachtsmarkt, keine Obdachlosen ein Schlafplatzerl suchen können.

Der Linzer Weihnachtsmarkt im Volksgarten wird heuer ein Riesen-Spektakel. Mit Weihnachtsriesenrad, mit einer Eislauffläche, mit einer Eisfiguren-Schau. Und natürlich mit Glühwein und Lebkuchen.

Einige kritisieren bereits, dass es ein Kommerz-Christkindlmarkt ist, der im Grunde so gar nichts mehr mit Weihnachten zu tun hat. Dem Fest der Besinnung. Einer Zeit der Nächstenliebe.

Und womöglich haben diese Kritiker recht. Denn: Eine Aktion der Stadt Linz (politisch verantwortlich für den Weihnachtsmarkt ist Marktreferent und Vizebürgermeister Bernhard Baier von der Volkspartei) lässt tatsächlich daran zweifeln, dass die Stadt den Sinn von Weihnachten noch im Blick hat(te).

Kein Schlafplatz neben Weihnachtsmarkt

Neben den Sitzbänken im Volksgarten (dort, wo gerne Obdachlose übernachten) hat die Stadt Christbäume aufstellen lassen (siehe Foto oben). Jetzt könnte man natürlich meinen, dass die so nah an den Sitzbänken stehen, ist Zufall. Aber: Wie das Stadtmagazin "linza.at" berichtet und wie "Heute.at" von Behördenseite bestätigt wurde, ist es das eben ganz und gar nicht.

Mit diesem "Christbaum-Trick" will die Stadt Linz Obdachlose fernhalten. Damit die nicht auf den Bänken nächtigen – und womöglich den schönen Weihnachtsmarkt unschön stören.

Vielleicht durchaus gerechtfertigt, weil es – nüchtern betrachtet – nicht nur nüchterne Obdachlose gibt. Und schwerbetrunkene Sandler womöglich tatsächlich die Markt-Besucher (und darunter auch die Kinder) verstören könnten. Aber: Eine so gar nicht christkindl-like Aktion bleibt es trotzdem.

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