Oberösterreich

Linzer Stadt-Chef warnt vor neuem "Schul-Lockdown"

Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger fürchtet aufgrund neuer Quarantäne-Regelungen einen "Schul-Lockdown" durch die Hintertür. Die Details.

Peter Reidinger
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Linz-Stadtchef Klaus Luger warnt vor neuen Quarantäne-Regelungen.
Linz-Stadtchef Klaus Luger warnt vor neuen Quarantäne-Regelungen.
Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com

In der Vorwoche erreichten beunruhigende Nachrichten den Linzer Krisenstab. Wie die Stadt berichtet, erfuhr man über Beratungen im Gesundheits- und Bildungsministerium in Wien. Brisanter Inhalt: ein neuer Erlass zum Kontaktpersonenmanagement. 

Konkret hätte dieser laut Stadt Linz zur Folge, dass künftig bei nur einem positiv getesteten Schulkind die gesamte Klassengemeinschaft als „Kontaktpersonen Kategorie I“ einzustufen wäre und deshalb automatisch in Quarantäne geschickt werden würde.

"Eine untragbare Situation für negativ getestete Kinder und ihre zumeist berufstätigen Eltern", meint dazu der Linzer Bürgermeister Klaus Luger. Er warnt vor einem "Schul-Lockdown durch die Hintertüre".

Fast 500 in Quarantäne wegen 28 Fällen?

Er rechnet vor, dass die Regelung in Linz am 27. April dazu geführt hätte, dass bei an diesem Tag 28 positiven Fällen in 24 Schulklassen schlagartig 480 Personen abzusondern gewesen wären.

Luger sieht ein  "überschießendes Vorgehen". 

Seit Bekanntwerden der Beratungen sind einige Tage vergangen, mehr Klarheit gibt es noch nicht.

"Inakzeptabel"

"Es ist völlig inakzeptabel, Kinder, Eltern und Lehrende sowie die Behörden so lange im Ungewissen zu lassen. Die Minister sollen sich endlich einigen – und zwar darauf, dass sich nichts ändert. Die Situation war und ist vor allem für Kinder und ihre Familien bereits kompliziert genug. Was sie und wir alle jetzt brauchen, sind realistische Perspektiven auf Normalisierung, keine weitere Verunsicherung“, so Luger.

Er fordert eine rasche Offenlegung der Pläne des Bildungs- und Gesundheitsministeriums und eine besonnene Vorgehensweise.