Österreich

Lipizzaner-Streit: Gürtler muss vor Gericht

Heute Redaktion
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Bild: Picturdesk

Ein schon länger schwelender Streit zwischen Hofreitschule-Chefin Elisabeth Gürtler und einem ihrer Ex-Oberbereiter kommt vor Gericht: Der vom Dienst freigestellte Reiter fordert seine Zulagen zurück. Die Freistellung gilt als umstritten. Der zuständige Minister sieht das anders.

Als Gürtler einen ihrer dienstältesten und erfahrensten Oberbereiter vor zwei Jahren "spazieren geschickt" hatte, ging ein Aufschrei durch die "Spanische". Die Maßnahme hat jetzt ein Nachspiel: Klaus K., der seitdem um seine Wiedereinstellung kämpft, fordert seine volle Gage.

Kommenden Dienstag beschäftigt sich das Arbeitsgericht mit der Causa, die jetzt auch Gegenstand einer parlamentarischen Anfrage an den zuständigen Minister Niki Berlakovich war. Die knappe Antwort des Ministers bezüglich der Freistellung, die von der Fachwelt als Verlust des wertvollen Knowhows an der "Spanischen" beurteilt wird: "Zwei Oberbereiter und der Leiter der Reitschule sind genug." Für Kopfschütteln sorgt auch Berlakovichs Antwort in puncto Zuchtförderung. Laut dem Minister habe keinerlei Reduzierung der Zucht stattgefunden.

Alfred Pischler, Ex-Gestütsleiter von Piber, sieht das anders und schlägt Alarm: "Heuer wurden nur 31 Fohlen geboren – das ist die Hälfte des für die Zucht notwendigen Minimums. Damit ist die Lipizzaner-Zucht in akuter Gefahr." Dieses Problem wird vor Gericht allerdings nicht erörtert.

M. Jelenko